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Mittwoch, 13. November 2019

Alles hat ein Ende

Alles findet irgendwann mal sein Ende. So auch die Zeit mit unserem geliebten Gecko. Die Entscheidung, uns von unserem treuen Gefährt zu trennen, fiel uns unheimlich schwer. Aber es musste sein. Nicht, dass er uns nicht mehr gefallen hätte, oder dass er irgendwelche Probleme gemacht hätte. 

Wir hatten ihm noch neue Einspritzdüsen und eine große Inspektion  spendiert und sämtliche Öle und Filter erneuert. Er lief auch mit 18 Jahren und mehr als 335.000 Kilometern auf dem Buckel immer wie eine Eins. Aber er war für unsere alten Knochen im Laufe der Zeit doch zu unbequem geworden. Besonders die zweite Hälfte unserer Nordamerikareise im vergangenen Jahr machte uns das deutlich, als wir drei Monate lang fast durchgängig nur miesestes Wetter ertragen mussten. Regen, Regen und immer wieder Regen bei Temperaturen zwischen 0 und 12 Grad, schließlich sogar noch Schnee. Das nervte dann doch ziemlich sehr. Wir sind sicher keine Weicheier, aber wenn man sich tagsüber die ganze Zeit nicht richtig ausstrecken kann (wir haben nun mal so lange Beine) und die Klamotten einfach nicht mehr trocknen wollen, dann fragt man sich schon, ob es nicht auch etwas bequemer geht. Und wenn man fast jede Nacht ein oder zwei Mal zum Pinkeln raus muss (das ist dann eben so, wenn man nicht mehr so jung ist), was ja jedesmal mit einer Kletterpartie hinunter und wieder hinauf unters Klappdach bedeutete, macht das auch nicht immer Freude. All diese Umstände führten dann eben doch zu dem Entschluss, uns nach einem bequemeren Reisemobil umzusehen.

Unser Gecko ließ uns kein einziges Mal im Stich. Er trug uns immerhin über fast 100.000 Kilometer ohne Probleme durch mehrere Kontinente. In den fünf Jahren, die er zu uns gehörte, lebten wir insgesamt fast zwei Jahre in ihm, war er unser Zuhause, unsere Festung, unsere Burg. Tausende Kilometer teilweise übelster Schotterpisten in der Mongolei und in Kanada, Gebirgspässe in fast 4700 m Höhe in Tadschikistan, nichts konnte ihn aufhalten. Weder Wasserdurchfahrten, tiefe Schlammpassagen oder Wüstenstaub machten ihm etwas aus.

Mit ihm lernten wir traumhaft schöne Landschaften in 27 Ländern  kennen. Wir begegneten unzähligen wundervolle Menschen und fanden viele neue Freunde, mit denen wir auch heute noch in Verbindung stehen.

Und noch etwas lernten wir auf unseren Reisen mit dem Gecko: Bescheidenheit. All die Bequemlichkeiten, die man zu Hause als selbstverständlich hinnimmt, schätzt man nach einer solchen Reise viel mehr, da man sie unterwegs eben nicht hat. Wir sahen auch bittere Armut, Menschen, die fast nichts haben, obwohl sie von früh bis spät rackern und schuften. Sie haben aber das Pech, in einem sehr armen Land geboren zu sein und da leben zu müssen. Und dann bist du eben froh, in einem Land wie Deutschland leben zu dürfen, auch wenn es hier genügend Probleme gibt.

Zurück zum Gecko. Er gehört nun einer Holländerin. Der Abschied fiel schon schwer. In den ersten Tagen fühlte es sich an, als wäre jemand gestorben und wir bereuten es schon fast, ihn verkauft zu haben. Aber jedes Ende bietet die Chance auf einen Neuanfang. Deswegen suchen wir nun intensiv nach einem würdigen Gecko-Nachfolger. Wir sind selbst sehr gespannt, was es für ein Fahrzeug sein wird. Hoffentlich dauert die Suche nicht so lange, denn uns plagen schon wieder das Fernweh und das Reisefieber.

Also drückt uns bitte die Daumen und bleibt schön neugierig. Wir werden weiter berichten.

Zum Schluss fällt mir noch etwas Interessantes ein. Auf unseren 100.000 Kilometern hatten wir trotz extremer Belastungen nur eine einzige Reifenpanne! Die BF Goodrich AT Reifen sind eben unschlagbar gut! (Nein, ich bekomme nichts von der Reifenfirma.)

Das letzte Bild mit unserem treuen Gecko und der stolzen neuen Besitzerin

Sonntag, 8. September 2019

Seidenstraßen-Multimedia-Show in Lauterbach

Verdammt lange ist es her, dass es hier im Blog etwas Neues zu lesen gab. Warum gab es keinen neuen Blogbeitrag? Ganz einfach, weil unser Gecko zu keiner größeren Reise angetreten ist. Wir wollten diesen Sommer einfach mal zu Hause genießen. Und das haben wir ausgiebig getan.

Nun gibt es aber eine Neuigkeit. Für alle, die unsere erfolgreiche Multimedia-Show "Seidenstraße" noch nicht sehen konnten, bietet sich erneut die Gelegenheit, sie zu erleben.

Wann?      Am 11. Oktober 2019, Beginn 19:30 Uhr

Wo:          Posthotel Johannesberg, Bahnhofstr. 39, 36341 Lauterbach

Also, tragt Euch den Termin in Euren Kalender ein. Wer auf Nummer Sicher gehen will, bestellt schon vorher seine Karte(n) bei mir per Mail oder Telefon.

Ein bisschen Appetit könnt Ihr Euch schon mal hier mit einem kurzen Trailer holen (ACHTUNG: Der Link funktioniert NICHT mit dem Chrome-Browser!): https://gecko-reisen.blogspot.com/p/vortrage-multimedia-shows.html

Wir freuen uns auf Euch!

Der Vorverkauf hat schon begonnen! Hier könnt Ihr Karten kaufen:
https://www.aufunddavon.com/


Oder Ihr bestellt sie direkt bei mir (s.o.).


Poster Lauterbach Multimedia-Show "Seidenstraße"

Donnerstag, 6. Dezember 2018

Trailer für Multimedia-Shows

Liebe Mitleserinnen und Mitleser in Nah und Fern,

die Statistik-Seite mit den Einzelheiten und Daten unserer Nordamerika-Reise habe ich noch nicht fertig, sie wird aber kommen. Versprochen!

Heute möchte ich Euch die beiden Trailer vorstellen, die Appetit machen sollen auf unsere zwei Multimedia-Shows. Die Seidenstraßen-Show haben wir schon einige Male sehr erfolgreich im Raum Alsfeld gezeigt. Ebenfalls vollen Erfolg hatten wir damit in Dresden und bei den Abenteuertagen in Zwickau. Auch die Afrika-Schau lief schon mehrfach in Alsfeld.

Jedesmal waren die Säle voll und die Besucher begeistert. Und immer wieder fragen uns Interessenten, wann und wo wir die Schauen wieder mal zeigen.

Wer also eine oder beide Multimedia-Shows in seinem Ort präsentieren möchte, kann sich gerne an uns wenden. Wir teilen gerne unsere Begeisterung für die bereisten Länder mit anderen Menschen und geben ebenso gerne unsere Erfahrungen weiter, indem wir unsere Multimedia-Shows präsentieren. Wendet Euch einfach per Mail oder Telefon an uns (siehe unser Impressum: https://gecko-reisen.blogspot.com/p/impressum.html). Gemeinsam klären wir dann alles Weitere.

ACHTUNG: Leider funktionieren die Links zu den beiden Trailern nicht mit Chrome! Ihr müsst sie also entweder mit Firefox oder mit dem Internet-Explorer aufrufen!

Die Trailer zu den beiden Vorträgen könnt Ihr Euch sowohl ein Stückchen weiter unten oder auch HIER ansehen. Und hier sind sie, die beiden Trailer:

Seidenstraße - Mongolei - Sibirien
  30000 Kilometer - 20 Länder - 6 Monate durch Taiga, Wüsten und Gebirge



Trailer: https://drive.google.com/file/d/1ZgDlgJkQCEUIF7fIFfJwT94IZfJyXvIS/view?usp=sharing


- Faszination Afrika



Trailer: https://drive.google.com/file/d/10GjDIIPPlsMGZ6Whd4gzKP2Q2AukCg74/view?usp=sharing

Also dann hoffentlich bis bald. Wir kommen gerne mit unseren Shows zu Euch!



Dienstag, 30. Oktober 2018

Toller Abschied von Kanada

Wir hatten tatsächlich Glück an unseren letzten Tagen in Kanada. Auf den kurzen Schneesturm am Atlantik (siehe Video am Ende des Beitrags vom 20. Oktober) folgte eine sehr stürmische Nacht. Nein, nicht so, wie ihr jetzt denkt. Wir bangten in der letzten Nacht, die wir in Kanada in unserem Gecko schliefen, um das Dach unseres Autos. Der Sturm rüttelte so sehr an ihm, dass es nur so ächzte und knarrte. Die seitlichen Zeltbahnen schlugen immer wieder heftig gegen die Gasfedern, die das Dach nach oben drücken, und erzeugten dadurch einen Höllenlärm. Doch auch diese Bewährungsprobe überstand der Gecko (und wir natürlich auch) unbeschadet.

Der nächtliche Sturm hatte den Himmel blank gefegt. Endlich sahen wir wieder mal die Sonne scheinen. So gerne wir draußen im Sonnenschein gefrühstückt hätten, bei nur 2 Grad blieben wir doch lieber im Auto, wo die Heizung für kuschelige Wärme sorgte.

auch im Hafen von Halifax herrschte zunächst trübes Wetter

ein riesiges Containerschiff läuft in den Hafen ein

einen Tag später beschien die Sonne ein im Hafen liegendes Aida-Kreuzfahrtschiff

auch die Kormorane genießen die wärmenden Sonnenstrahlen
Nur noch 50 km lang war unsere letzte Etappe hinein nach Halifax, wo uns schon Paige und Paul, unsere Airbnb-Gastgeber, erwarteten. Die Beiden hatten uns angeboten, bereits einen Tag früher als beabsichtigt zu ihnen zu kommen. Das nahmen wir natürlich gerne an, denn die nächsten Nächte sollten noch kälter werden.

Sie waren schon im April unsere Gastgeber, und diesmal fühlten wir uns, als kämen wir nach Hause, so herzlich wurden wir empfangen. Fast drei Tage verbrachten wir zusammen mit ihnen drei wundervolle Tage. Einen Abend waren wir sogar zu sechst. Jim und Maureen, die wir auch schon im April kennenlernen durften, leisteten uns ebenfalls Gesellschaft. Auch sie begrüßten uns wie alte Freunde. Danke, liebe Freunde in Kanada für die schöne Zeit bei Euch und für alles, was Ihr für uns getan habt!

Halifax Brewery Farmers Market, ein kleiner, feiner Bauernmarkt


auf einer Kürbis-Schau

Strand in der Nähe von Halifax

Paige und Jutta verstehen sich trotz Sprachschwierigkeiten prächtig

Apropos Freunde. Auf unseren Reisen haben wir schon so viele Menschen getroffen und fanden dabei immer wieder neue Freunde, mit denen wir auch noch nach Jahren in Verbindung stehen. Es ist ein gutes Gefühl, Freunde in fast der ganzen Welt zu haben, egal, ob sie in Südafrika, in Russland, in Kanada, in den USA oder in Sachsen, Bayern,dem Ruhrgebiet oder in Hessen leben. Wir sehen das (auch auf die Gefahr hin, dass es etwas hochtrabend klingt) als unseren winzig kleinen Beitrag zur Völkerverständigung.

Der Gecko war relativ schnell für die Verschiffung präpariert, auch die Abgabe im Hafen verlief zügig und problemlos. Am Montagabend (23.10.) brachte Paul uns zum Flughafen von Halifax. Nach knapp sieben Stunden ruhigem Flug betraten wir nach mehr als einem halben Jahr in Frankfurt wieder deutschen Boden.

Nun geben wir uns Mühe, uns wieder an den ganz normalen Alltag in Deutschland zu gewöhnen. Tausende Fotos und viele Stunden Videomaterial müssen gesichtet und sortiert werden. Ob ich auch über diese Reise wieder eine Multimedia-Show zusammenstelle, habe ich noch nicht entschieden. Der Wunsch danach wurde schon mehrfach geäußert. Was meint Ihr?

Wir bedanken uns bei allen, die unseren Blog bis jetzt eifrig verfolgt haben und uns immer mal wieder ermutigten, weiter über unsere Reise zu berichten. Demnächst werde ich noch einen letzten zusammenfassenden Bericht mit ein paar statistischen Angaben posten.

Also lohnt es sich, auch weiterhin neugierig zu bleiben...

auch im Hafen wieder zusammen: der MAN von Ritschi und Hermann und unser Gecko (der große Dampfer und sein Beiboot)

in kanadischen Restaurants durchaus üblich (wie in der früheren DDR): "Bitte warten, Sie werden plaziert"


unsere kanadischen Freunde (von links): Paige, Jim, Maureen, Paul

Abschiedstrunk
Thank you for everything, dear Paige and Paul

Samstag, 20. Oktober 2018

Alles hat ein Ende...


Nach dem letzten Bericht folgten wir der wunderschönen Küstenlinie der Gaspesie-Halbinsel. Der Name entstammt der Sprache der hier ansässigen Miqmaq-Indianer und bedeutet so viel wie „Ende der Welt“. So fühlte es sich auch manchmal an, speziell an den steilen Felsen am St-Lorenz-Strom. Leider hatten wir auch dort kaum mehr Glück mit dem Wetter. Nur an zwei oder drei Tagen schien mal für ein paar Tage die Sonne. Die Temperaturen sanken, so dass es morgens schon mal um 0 Grad schwankte und tagsüber gerade mal auf 10 bis 12 Grad anstieg. Umso mehr genossen wir die wenigen Sonnenstunden, die uns vergönnt waren.

Wolken versperren die Sicht auf die größte Windkraftanlage in New Brunswick

Wolken, Nebel und Regen im Gaspesie-Nationalpark

Gaspesie-NP
Und dann doch mal für ein paar Stunden Sonnenschein

der Leuchtturm von La Martre


auch hier herrliche Herbststimmung



raue Küste am St.-Lorenz-Strom

natürlich mit Regen, was sonst...
das muss ein Monster-Lobster gewesen sein (Juttas Smartphone zum Größenvergleich)



kein Interesse am Kreuzfahrtschiff vor Gespé zeigt diese Möwe

Indian Summer ohne Sonne

Wir konnten von Glück reden, dass wir den berühmten Felsen mit Loch bei Percé sehen konnten. Der Kalksteinfelsen ist knapp 90 Meter hoch und rund 440 Meter lang. Bekannt geworden ist er eben durch das Loch in seiner Ostspitze, das Wellen und Wind geformt haben.

Felsen mit Loch bei Percé


In Shediac trafen wir aus unsere Freunde Ritschi und Hermann. Zusammen mit ihnen verbrachten wir die nächsten Tage. Eigentlich wollten wir auch noch Prince Edward Island besuchen, doch auch das fiel der Witterung zum Opfer. Die Insel erreicht man über die 13 km lange Confederation Bridge, die längste Brücke Kanadas. Diese wird bei Windgeschwindigkeiten ab 80 km/h gesperrt. Da schon sehr heftiger Wind blies, als wir in der Nähe der Brücke eintrafen und wir nicht riskieren wollten, auf der Insel festzusitzen, falls der Sturm noch stärker würde, fuhren wir in entgegengesetzter Richtung zum Südufer der Bay of Fundy. Dort peitschte der Sturm das schokoladenfarbene Meer. Weißer Schaum krönte die Wellen. Die braune Farbe entsteht durch den Schlamm am Boden der Bucht. Im Mai besuchten wir ja schon die Nordküste der Bucht, doch auch diesmal verblüffte uns wieder, wie stark hier die Gezeiten ausgeprägt sind. Bis zu 14 Meter Unterschied zwischen Ebbe und Flut werden hier gemessen, mehr als irgendwo anders auf der Welt.

mit über 10 m Länge der größte Lobster der Welt in Shediac

von links: Ritschi, Hermann, Jutta, Wolfgang

Cannabis-Shop in Shedia; seit 17. Oktober 2018 ist Cannabis in Kanada legalisiert

Sturm in der Bay of Fundy

das Schokoladenmeer




Three Sisters - drei Schwestern, heißen diese Felsen

Es war ein Glück, dass wir ein paar Tage mit den beiden Bayern zusammen waren. Sie boten uns an den stürmischen und verregneten Abenden Asyl in ihrem geräumigen MAN. Also auch hier noch mal DANKE an Ritschi und Hermann! :-)

der MAN von Ritschi und Hermann; der Baum im Vordergrund stand am Vorabend noch, zwar schräg, aber er stand! Regen und Sturm fällten ihn dann endgültig.

Die letzte Nacht, die wir in Kanada in unserem treuen Gecko schliefen, verbrachten wir auf dem gleichen Platz direkt am Atlantik, ca. 50 km östlich von Halifax, wo wir schon am Beginn unserer Reise die ersten beiden Nächte schliefen. Und auch dort zeigte sich Kanada und Nova Scotia noch einmal von seiner ungemütlichen Seite, wie ihr im folgenden Video sehen könnt.


Über unsere letzten Tage in Halifax, über unseren Abschied vom Gecko, der die Seereise nach Hamburg ohne uns antreten wird und über unseren Rückflug lest Ihr nächste Woche wieder hier im Blog, wenn wir wieder zu Hause sind.

Bleibt also bitte auch an unseren letzten Reisetagen schön neugierig...