Verdammt lange ist es her, dass es hier im Blog etwas Neues zu lesen gab. Warum gab es keinen neuen Blogbeitrag? Ganz einfach, weil unser Gecko zu keiner größeren Reise angetreten ist. Wir wollten diesen Sommer einfach mal zu Hause genießen. Und das haben wir ausgiebig getan.
Nun gibt es aber eine Neuigkeit. Für alle, die unsere erfolgreiche Multimedia-Show "Seidenstraße" noch nicht sehen konnten, bietet sich erneut die Gelegenheit, sie zu erleben.
Wann? Am 11. Oktober 2019, Beginn 19:30 Uhr
Wo: Posthotel Johannesberg, Bahnhofstr. 39, 36341 Lauterbach
Also, tragt Euch den Termin in Euren Kalender ein. Wer auf Nummer Sicher gehen will, bestellt schon vorher seine Karte(n) bei mir per Mail oder Telefon.
Ein bisschen Appetit könnt Ihr Euch schon mal hier mit einem kurzen Trailer holen (ACHTUNG: Der Link funktioniert NICHT mit dem Chrome-Browser!): https://gecko-reisen.blogspot.com/p/vortrage-multimedia-shows.html
Wir freuen uns auf Euch!
Der Vorverkauf hat schon begonnen! Hier könnt Ihr Karten kaufen:
https://www.aufunddavon.com/
Oder Ihr bestellt sie direkt bei mir (s.o.).
Mit dem Buschtaxi (Toyota Landcruiser HZJ78) unterwegs in der Mongolei und auf der Seidenstraße. Bereiste Länder: Tschechien, Slowakei, Polen, Litauen, Lettland, Russland, Mongolei, Kasachstan, Kirgistan, Tadshikistan, Uzbekistan, Georgien, Türkei, Griechenland, Albanien, Montenegro, Bosnien/Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Österreich. Spätere Reisen: Frankreich, Spanien, Portugal, Marokko, Estland, Norwegen, Schweden, Kanada, USA
Sonntag, 8. September 2019
Donnerstag, 6. Dezember 2018
Trailer für Multimedia-Shows
Liebe Mitleserinnen und Mitleser in Nah und Fern,
die Statistik-Seite mit den Einzelheiten und Daten unserer Nordamerika-Reise habe ich noch nicht fertig, sie wird aber kommen. Versprochen!
Heute möchte ich Euch die beiden Trailer vorstellen, die Appetit machen sollen auf unsere zwei Multimedia-Shows. Die Seidenstraßen-Show haben wir schon einige Male sehr erfolgreich im Raum Alsfeld gezeigt. Ebenfalls vollen Erfolg hatten wir damit in Dresden und bei den Abenteuertagen in Zwickau. Auch die Afrika-Schau lief schon mehrfach in Alsfeld.
Jedesmal waren die Säle voll und die Besucher begeistert. Und immer wieder fragen uns Interessenten, wann und wo wir die Schauen wieder mal zeigen.
Wer also eine oder beide Multimedia-Shows in seinem Ort präsentieren möchte, kann sich gerne an uns wenden. Wir teilen gerne unsere Begeisterung für die bereisten Länder mit anderen Menschen und geben ebenso gerne unsere Erfahrungen weiter, indem wir unsere Multimedia-Shows präsentieren. Wendet Euch einfach per Mail oder Telefon an uns (siehe unser Impressum: https://gecko-reisen.blogspot.com/p/impressum.html). Gemeinsam klären wir dann alles Weitere.
ACHTUNG: Leider funktionieren die Links zu den beiden Trailern nicht mit Chrome! Ihr müsst sie also entweder mit Firefox oder mit dem Internet-Explorer aufrufen!
Die Trailer zu den beiden Vorträgen könnt Ihr Euch sowohl ein Stückchen weiter unten oder auch HIER ansehen. Und hier sind sie, die beiden Trailer:
- Seidenstraße - Mongolei - Sibirien
30000 Kilometer - 20 Länder - 6 Monate durch Taiga, Wüsten und Gebirge
Trailer: https://drive.google.com/file/d/1ZgDlgJkQCEUIF7fIFfJwT94IZfJyXvIS/view?usp=sharing
- Faszination Afrika
Trailer: https://drive.google.com/file/d/10GjDIIPPlsMGZ6Whd4gzKP2Q2AukCg74/view?usp=sharing
Also dann hoffentlich bis bald. Wir kommen gerne mit unseren Shows zu Euch!
die Statistik-Seite mit den Einzelheiten und Daten unserer Nordamerika-Reise habe ich noch nicht fertig, sie wird aber kommen. Versprochen!
Heute möchte ich Euch die beiden Trailer vorstellen, die Appetit machen sollen auf unsere zwei Multimedia-Shows. Die Seidenstraßen-Show haben wir schon einige Male sehr erfolgreich im Raum Alsfeld gezeigt. Ebenfalls vollen Erfolg hatten wir damit in Dresden und bei den Abenteuertagen in Zwickau. Auch die Afrika-Schau lief schon mehrfach in Alsfeld.
Jedesmal waren die Säle voll und die Besucher begeistert. Und immer wieder fragen uns Interessenten, wann und wo wir die Schauen wieder mal zeigen.
Wer also eine oder beide Multimedia-Shows in seinem Ort präsentieren möchte, kann sich gerne an uns wenden. Wir teilen gerne unsere Begeisterung für die bereisten Länder mit anderen Menschen und geben ebenso gerne unsere Erfahrungen weiter, indem wir unsere Multimedia-Shows präsentieren. Wendet Euch einfach per Mail oder Telefon an uns (siehe unser Impressum: https://gecko-reisen.blogspot.com/p/impressum.html). Gemeinsam klären wir dann alles Weitere.
ACHTUNG: Leider funktionieren die Links zu den beiden Trailern nicht mit Chrome! Ihr müsst sie also entweder mit Firefox oder mit dem Internet-Explorer aufrufen!
Die Trailer zu den beiden Vorträgen könnt Ihr Euch sowohl ein Stückchen weiter unten oder auch HIER ansehen. Und hier sind sie, die beiden Trailer:
- Seidenstraße - Mongolei - Sibirien
30000 Kilometer - 20 Länder - 6 Monate durch Taiga, Wüsten und Gebirge
Trailer: https://drive.google.com/file/d/1ZgDlgJkQCEUIF7fIFfJwT94IZfJyXvIS/view?usp=sharing
- Faszination Afrika
Trailer: https://drive.google.com/file/d/10GjDIIPPlsMGZ6Whd4gzKP2Q2AukCg74/view?usp=sharing
Also dann hoffentlich bis bald. Wir kommen gerne mit unseren Shows zu Euch!
Dienstag, 30. Oktober 2018
Toller Abschied von Kanada
Wir hatten tatsächlich Glück an
unseren letzten Tagen in Kanada. Auf den kurzen Schneesturm am
Atlantik (siehe Video am Ende des Beitrags vom 20. Oktober) folgte
eine sehr stürmische Nacht. Nein, nicht so, wie ihr jetzt denkt.
Wir bangten in der letzten Nacht, die wir in Kanada in unserem Gecko
schliefen, um das Dach unseres Autos. Der Sturm rüttelte so sehr an
ihm, dass es nur so ächzte und knarrte. Die seitlichen Zeltbahnen schlugen immer wieder heftig gegen die Gasfedern, die das Dach nach oben drücken, und erzeugten dadurch einen Höllenlärm. Doch auch diese
Bewährungsprobe überstand der Gecko (und wir natürlich auch) unbeschadet.
Der nächtliche Sturm hatte den Himmel
blank gefegt. Endlich sahen wir wieder mal die Sonne scheinen. So
gerne wir draußen im Sonnenschein gefrühstückt hätten, bei nur 2
Grad blieben wir doch lieber im Auto, wo die Heizung für kuschelige Wärme
sorgte.
auch im Hafen von Halifax herrschte zunächst trübes Wetter |
ein riesiges Containerschiff läuft in den Hafen ein |
einen Tag später beschien die Sonne ein im Hafen liegendes Aida-Kreuzfahrtschiff |
auch die Kormorane genießen die wärmenden Sonnenstrahlen |
Nur noch 50 km lang war unsere letzte Etappe hinein nach Halifax, wo uns schon Paige und Paul, unsere Airbnb-Gastgeber, erwarteten. Die Beiden hatten uns angeboten, bereits einen Tag früher als beabsichtigt zu ihnen zu kommen. Das nahmen wir natürlich gerne an, denn die nächsten Nächte sollten noch kälter werden.
Sie waren schon im April unsere
Gastgeber, und diesmal fühlten wir uns, als kämen wir nach Hause,
so herzlich wurden wir empfangen. Fast drei Tage verbrachten wir
zusammen mit ihnen drei wundervolle Tage. Einen Abend waren wir sogar zu sechst. Jim und Maureen, die wir auch schon im April
kennenlernen durften, leisteten uns ebenfalls Gesellschaft. Auch sie
begrüßten uns wie alte Freunde. Danke, liebe Freunde in Kanada für
die schöne Zeit bei Euch und für alles, was Ihr für uns getan habt!
Halifax Brewery Farmers Market, ein kleiner, feiner Bauernmarkt |
auf einer Kürbis-Schau |
Strand in der Nähe von Halifax |
Paige und Jutta verstehen sich trotz Sprachschwierigkeiten prächtig |
Apropos Freunde. Auf unseren Reisen
haben wir schon so viele Menschen getroffen und fanden dabei immer
wieder neue Freunde, mit denen wir auch noch nach Jahren in
Verbindung stehen. Es ist ein gutes Gefühl, Freunde in fast der
ganzen Welt zu haben, egal, ob sie in Südafrika, in Russland, in
Kanada, in den USA oder in Sachsen, Bayern,dem Ruhrgebiet oder in
Hessen leben. Wir sehen das (auch auf die Gefahr hin, dass es etwas hochtrabend klingt) als unseren winzig kleinen Beitrag zur
Völkerverständigung.
Der Gecko war relativ schnell für die
Verschiffung präpariert, auch die Abgabe im Hafen verlief zügig und problemlos. Am Montagabend (23.10.) brachte Paul uns zum
Flughafen von Halifax. Nach knapp sieben Stunden ruhigem Flug
betraten wir nach mehr als einem halben Jahr in Frankfurt wieder
deutschen Boden.
Nun geben wir uns Mühe, uns wieder an
den ganz normalen Alltag in Deutschland zu gewöhnen. Tausende Fotos
und viele Stunden Videomaterial müssen gesichtet und sortiert
werden. Ob ich auch über diese Reise wieder eine Multimedia-Show
zusammenstelle, habe ich noch nicht entschieden. Der Wunsch danach
wurde schon mehrfach geäußert. Was meint Ihr?
Wir bedanken uns bei allen, die unseren
Blog bis jetzt eifrig verfolgt haben und uns immer mal wieder
ermutigten, weiter über unsere Reise zu berichten. Demnächst werde
ich noch einen letzten zusammenfassenden Bericht mit ein paar
statistischen Angaben posten.
Also lohnt es sich, auch weiterhin
neugierig zu bleiben...
auch im Hafen wieder zusammen: der MAN von Ritschi und Hermann und unser Gecko (der große Dampfer und sein Beiboot) |
in kanadischen Restaurants durchaus üblich (wie in der früheren DDR): "Bitte warten, Sie werden plaziert" |
unsere kanadischen Freunde (von links): Paige, Jim, Maureen, Paul |
Abschiedstrunk |
Thank you for everything, dear Paige and Paul |
Samstag, 20. Oktober 2018
Alles hat ein Ende...
Nach dem letzten Bericht folgten wir
der wunderschönen Küstenlinie der Gaspesie-Halbinsel. Der Name
entstammt der Sprache der hier ansässigen Miqmaq-Indianer und
bedeutet so viel wie „Ende der Welt“. So fühlte es sich auch
manchmal an, speziell an den steilen Felsen am St-Lorenz-Strom.
Leider hatten wir auch dort kaum mehr Glück mit dem Wetter. Nur an
zwei oder drei Tagen schien mal für ein paar Tage die Sonne. Die
Temperaturen sanken, so dass es morgens schon mal um 0 Grad schwankte
und tagsüber gerade mal auf 10 bis 12 Grad anstieg. Umso mehr
genossen wir die wenigen Sonnenstunden, die uns vergönnt waren.
Wolken versperren die Sicht auf die größte Windkraftanlage in New Brunswick |
Wolken, Nebel und Regen im Gaspesie-Nationalpark |
Gaspesie-NP |
Und dann doch mal für ein paar Stunden Sonnenschein |
der Leuchtturm von La Martre |
auch hier herrliche Herbststimmung |
raue Küste am St.-Lorenz-Strom |
natürlich mit Regen, was sonst... |
das muss ein Monster-Lobster gewesen sein (Juttas Smartphone zum Größenvergleich) |
kein Interesse am Kreuzfahrtschiff vor Gespé zeigt diese Möwe |
Indian Summer ohne Sonne |
Wir konnten von Glück reden, dass wir
den berühmten Felsen mit Loch bei Percé sehen konnten. Der
Kalksteinfelsen ist knapp 90 Meter hoch und rund 440 Meter lang.
Bekannt geworden ist er eben durch das Loch in seiner Ostspitze, das
Wellen und Wind geformt haben.
Felsen mit Loch bei Percé |
In Shediac trafen wir aus unsere
Freunde Ritschi und Hermann. Zusammen mit ihnen verbrachten wir die
nächsten Tage. Eigentlich wollten wir auch noch Prince Edward Island
besuchen, doch auch das fiel der Witterung zum Opfer. Die Insel
erreicht man über die 13 km lange Confederation Bridge, die längste
Brücke Kanadas. Diese wird bei Windgeschwindigkeiten ab 80 km/h
gesperrt. Da schon sehr heftiger Wind blies, als wir in der Nähe der
Brücke eintrafen und wir nicht riskieren wollten, auf der Insel
festzusitzen, falls der Sturm noch stärker würde, fuhren wir in
entgegengesetzter Richtung zum Südufer der Bay of Fundy. Dort
peitschte der Sturm das schokoladenfarbene Meer. Weißer Schaum
krönte die Wellen. Die braune Farbe entsteht durch den Schlamm am
Boden der Bucht. Im Mai besuchten wir ja schon die Nordküste der
Bucht, doch auch diesmal verblüffte uns wieder, wie stark hier die
Gezeiten ausgeprägt sind. Bis zu 14 Meter Unterschied zwischen Ebbe
und Flut werden hier gemessen, mehr als irgendwo anders auf der Welt.
mit über 10 m Länge der größte Lobster der Welt in Shediac |
von links: Ritschi, Hermann, Jutta, Wolfgang |
Cannabis-Shop in Shedia; seit 17. Oktober 2018 ist Cannabis in Kanada legalisiert |
Sturm in der Bay of Fundy |
das Schokoladenmeer |
Three Sisters - drei Schwestern, heißen diese Felsen |
Es war ein Glück, dass wir ein paar
Tage mit den beiden Bayern zusammen waren. Sie boten uns an den
stürmischen und verregneten Abenden Asyl in ihrem geräumigen MAN.
Also auch hier noch mal DANKE an Ritschi und Hermann! :-)
der MAN von Ritschi und Hermann; der Baum im Vordergrund stand am Vorabend noch, zwar schräg, aber er stand! Regen und Sturm fällten ihn dann endgültig. |
Die letzte Nacht, die wir in Kanada in
unserem treuen Gecko schliefen, verbrachten wir auf dem gleichen
Platz direkt am Atlantik, ca. 50 km östlich von Halifax, wo wir
schon am Beginn unserer Reise die ersten beiden Nächte schliefen.
Und auch dort zeigte sich Kanada und Nova Scotia noch einmal von seiner
ungemütlichen Seite, wie ihr im folgenden Video sehen könnt.
Über unsere letzten Tage in Halifax,
über unseren Abschied vom Gecko, der die Seereise nach Hamburg ohne
uns antreten wird und über unseren Rückflug lest Ihr nächste Woche
wieder hier im Blog, wenn wir wieder zu Hause sind.
Bleibt also bitte auch an unseren
letzten Reisetagen schön neugierig...
Dienstag, 9. Oktober 2018
Über bunte Bäume und wilde Wale
Eine lange Durststrecke liegt hinter
uns. Euch Leserinnen und Leser dürstete es nach neuem Lesestoff und
wir Reisende lechzten nach Sonnenschein. Diese Periode liegt nun
hinter uns. Ihr könnt endlich lesen, wie unsere Reise in den
vergangenen drei Wochen verlief, und wir durften aktuell zwei Tage
mit einigermaßen Sonnenschein und tollen Erlebnissen genießen. Und
schwupp, ist auch die Lust zum Schreiben wieder vorhanden. Ich gebe
zu, dass diese mich in der letzten Zeit verlassen hatte. Tag für Tag
Regen und grauer Himmel und Tagestemperaturen von 5 bis 12 Grad
wirkten sich nicht gerade förderlich auf meine
„schriftstellerischen“ Ambitionen aus, obwohl mir sonst
Schlechtwetterperioden wenig bis nichts anhaben können. Es ist eben
doch ein großer Unterschied, ob ich mich in so einer Phase gemütlich
zu Hause in die warme Stube setzen und am Computer schreiben kann,
oder ob ich hier unter sehr bescheidenen Platzverhältnissen (wir
leben schließlich seit einem halben Jahr auf vier Quadratmetern!)
bei widrigen Temperaturen (auch wenn wir eine gut funktionierende Standheizung haben) den
nächsten Blogbeitrag verfasse.
Ja, so sehr wir dieses Zigeunerleben
lieben, es hat eben auch so seine Nachteile, die wir aber gerne in
Kauf nehmen. Zigeunerleben sagt man heute wohl nicht mehr, ebenso
wenig wie Neger und Eskimo. Sinti und Roma, Afrikaner und Inuit
sollen wir sie jetzt nennen. Ob die Sinti und Roma etwas gegen die
Bezeichnung Zigeuner haben, weiß ich nicht, da ich keinen persönlich
kenne. Warum "Neger" inzwischen verpönt ist, verstehe ich beim besten Willen nicht. Das Wort ist ja wohl irgendwie von negro abgeleitet, was
nichts anderes als schwarz bedeutet. Die dunkelhäutigen Menschen
finden es völlig normal, wenn wir sie Schwarze nennen, da sie uns ja
auch als Weiße bezeichnen. Die Schwarzen aus meinem Bekanntenkreis
werde ich demnächst fragen, was sie von der Bezeichnung Neger
halten. Und dann sind da noch die Eskimos, die sich selbst so
bezeichnen. In Inuvik gibt es ein Eskimo-Cafe, in Fairbanks fand die
Olympiade der Eskimos und First Nations statt. Es gibt noch viele
weitere Beispiele, die belegen, dass es nicht falsch sein kann, von
Eskimos zu reden. Aber das ist meine persönliche Meinung, die ja
nicht jeder teilen muss. Und ich bin auch sehr dafür, dass unsere
Weihnachtsmärkte weiterhin so genannt und nicht zu Jahresend-Märkten
umfunktioniert werden, wie mancherorts schon geschehen.
Entschuldigt bitte diese Abschweifung,
aber das wollte ich einfach mal loswerden. Zurück nach Kanada. Man
soll ja immer versuchen, jeder Situation möglichst etwas Gutes zu
entnehmen. Nun, diese Schlechtwetterperiode hatte tatsächlich eine
gute Seite: seit Wochen haben wir keinen einzigen Moskito mehr
gesehen. Und das will in Kanada schon etwas heißen. Übrigens haben
uns einige Einheimische unabhängig voneinander bestätigt, dass
dieser Sommer in Kanada viel zu kalt war.
Ich komme einfach nicht weg vom Thema
Wetter, doch Folgendes muss ich euch berichten. An dem Tag, als ich
den letzten Bericht in unseren Blog hochlud, lag die
Tageshöchsttemperatur bei 4 Grad. Es war der 22. September. Es
nieselte den ganzen Tag. Am Abend setzte Schneeregen ein. Am nächsten
Morgen bogen sich die Laubbäume, die ja noch nicht mal ihre Blätter
abgeworfen hatten, unter der Schneelast bis zum Boden und versperrten
uns zeitweise den Weg. Einen halben Tag lang fuhren wir durch ein
winterliches Ontario. Selbst die Kanadier meinten, dass dieses Wetter
nicht mehr normal sei.
der See dampft, da sein Wasser noch warm, die Luft aber kalt ist |
23. September morgens |
Wenige Tage später erreichten wir den flächenmäßig größten Binnensee der Erde, den Lake Superior. An dessen Nordufer befindet sich eine ganze Reihe Amethyst-Minen. Der Amethyst ist ein meist lilafarbener Halbedelstein, der hauptsächlich zu Schmuck verarbeitet wird. Eine dieser Minen besuchten wir. Besucher können dort selbst in der Erde nach den begehrten Steinen buddeln. Wir taten es natürlich auch, selbstverständlich bei eisigem Nieselregen (was auch sonst!). Die Ausbeute wurde gewogen, wir beließen es bei ca. 1,5 kg, und für relativ wenig Geld durften wir die Steine mitnehmen. Dabei waren wir uns sicher, dass alles schon vorher durchsucht worden war, denn wirklich schöne größere Kristalle konnten wir nicht finden. Nebenbei: die Mine nennt sich „Panorama“, weil man con dort eine wunderbare Aussicht auf den Lake Superior haben soll. Wir können es leider nicht bestätigen, da wir außer Nebel und dicken Regenwolken nichts sahen.
am Lake Superior (Oberer See heißt er im deutschen Sprachgebrauch) |
allmählich macht sich Herbststimmung breit |
auch dem Eichhörnchen schmecken Pilze |
Sturm am Lake Superior |
Wellen wie am Meer |
Jutta als Fotografin |
Amethyst-Mine "Panorama" |
so große Kristallstufen fanden wir natürlich nicht |
Amethyste können auch braun oder schwarz aussehen |
Wir folgten dem Trans Canada Highway
immer weiter nach Osten. In dem winzigen Dörfchen Huron Shore
östlich des Lake Huron besuchten wir einen Farmer-Markt, der von
einem einzelnen Farmer bestritten wurde. Dieser begrüßte uns in
einem eigenartigen deutschen Dialekt, nämlich Pennsylveniadeutsch.
Er gehört den Amishe an, einer christlichen Glaubensgemeinschaft. Es
war sehr interessant, sich mit ihm über das Leben dieser Leute zu
unterhalten, die fast wie vor 300 Jahren leben. Sie lehnen praktisch
jeglichen Fortschritt ab, nutzen keine Autos und auch keinen
elektrischen Strom. Sie versuchen, sich weitgehend von der übrigen
Welt abzukapseln. Ihre Kinder gehen in eigene Schulen, aber nur acht
Jahre. Weiterführende Schulen und Universitäten besuchen sie nicht.
Sie leben hauptsächlich von der Landwirtschaft. Als
Fortbewegungsmittel nutzen sie einfache schwarze Kutschen, die sie
„Buggy“ nennen. Sie haben keine Handys und Computer bezeichnen
sie als Teufelszeug und sie lehnen es kategorisch ab, fotografiert zu
werden, was ich natürlich akzeptiert habe. Immerhin durfte ich
seinen Buggy fotografieren.
in dieser 12-seitigen historischen Scheune fand der Farmermarkt statt |
mit solchen Buggys sind die Amishe unterwegs |
leider kein Foto des Amishe-Farmers, da diese das Fotografieren kategorisch ablehnen |
Der 1. Oktober wurde für uns zu einem
denkwürdigen Tag, denn es war seit drei Wochen der erste Tag, an dem
kein einziger Regentropfen fiel. Ab und zu schien die Sonne und die
Temperatur stieg auf 13 Grad. Am gleichenTag erreichten wir den
Algonquin Provincial Park, der im Herbst von Touristen aus aller Welt
besucht wird. Angelockt werden die Massen durch den Indian Summer.
Und tatsächlich prangte das Laub der Bäume in wundervollen Farben.
Von hellem Gelb über leuchtendes Orange und feurigem Rot bis zu
dunklem Karmin reichte die Farbpalette. Leider versteckte sich die
Sonne schon wieder und wir fragten uns, wie prächtig diese Farben
erst erscheinen würden, wenn die Sonne sie zum Leuchten brächte.
schon hat die Sonne uns wieder verlassen |
wie schön muss das erst bei Sonnenschein aussehen... |
Mit Erreichen der Provinz Quebec mussten wir unsere Uhren um eine weitere Stunde vorstellen, so dass der Zeitunterschied zu Deutschland nur noch sechs Stunden beträgt. In Quebec, wo hauptsächlich französisch gesprochen wird, ist es recht schwierig, einen Stellplatz für die Nacht zu finden, da sich fast alles Land in Privatbesitz befindet und sämtliche See- und Flussufer nicht erreichbar sind. Selbst im kleinsten Waldweg versperrt eine Schranke, ein Seil oder ein Schild „Privé“ die Zufahrt. Da inzwischen auch die meisten Campingplätze geschlossen sind, kann die Suche nach einem sicheren Platz für die Nacht schon mal ein paar Stunden dauern.
Auch am St-Lorenz-Strom ist das kaum
anders. Dort erwarteten uns zwei andere tolle Erlebnisse. Von
Tadoussac aus starteten wir zu einer Wal-Beobachtungs-Tour. Wir zogen
so ziemlich alle Klamotten an, die wir dabei haben. Zusätzlich
bekamen wir wasserdichte Anzüge. 25 Personen quetschten sich auf die
engen Sitze eines Zodiak-Schlauchboots. Bald merkten wir, wie gut es
war, dass wir uns so warm angezogen hatten, denn auf dem Strom pfiff
uns der eiskalte Fahrtwind um die Ohren und Nasen. Es dauerte nicht
lange, bis die ersten Meeressäuger auftauchten. Oft sahen wir schon
solche Bilder im Fernsehen, doch diese Riesen, ein Buckelwal kann bis
zu 25 m lang werden, leibhaftig in wenigen Metern Entfernung vor sich
elegant durchs Wasser gleiten zu sehen und zu hören, wie sie
geräuschvoll ausatmen und dabei meterhohe Wasserfontänen in die
Luft pusten, ist etwas ganz anderes. Es ist einfach großartig, im
wahrsten Sinne des Wortes. Wir haben nicht gezählt, wie oft wir
bewundern konnten, wenn die Wale zuerst ihren riesigen Körper zu
einem Buckel aus dem Wasser wölben und dann geräuschlos in die
Tiefe abzutauchen, wobei die gewaltige Fluke (Heckflosse) zunächst
hoch in die Luft ragt und dann fast ohne Spritzer im silbrigen Nass
verschwindet. Auch Jutta war total begeistert von diesem
Naturschauspiel. Für sie hatte sich die Fahrt doppelt gelohnt, denn
sie wird sehr schnell seekrank. Aber sie hatte allen Mut
zusammengenommen, ein paar Reisetabletten eingeworfen und konnte nun
auch auf sich selbst stolz sein, dieses Abenteuer bestanden zu haben.
Fjord-du-Saguenay |
Was haltet Ihr vom neuen Gartenzwerg-Model(l)? |
perfekt eingekleidet für die Whale Watching Tour |
es ist WIRKLICH kalt! |
unser Boot war etwas größer |
der Wal macht einen Buckel, ... |
... um dann in die Tiefe abzutauchen |
Kolission zweier Wale |
der Blas eines Wales, wenn er ausatmet |
zum Schluss eine Robbe |
Nun liegt noch die Gaspesie-Halbinsel
und der Rückweg nach Halifax vor uns. Dort werden wir unseren Gecko
wieder seefest machen und an die Reederei übergeben, damit sie ihn
sicher nach Hamburg schippert. Und so, wie alles einmal zu Ende geht,
nimmt auch unsere Reise ihr Ende. In zwei Wochen, nach mehr als sechs
Monaten, werden wir wieder deutschen Boden unter unseren Füßen
haben und endlich (ja, wir sehnen uns danach!) in einem richtigen
Bett schlafen, nämlich zu Hause.
Was wir auf den letzten ca. 1000
Kilometern erleben werden und wie sich unser Rückflug gestaltet,
könnt ihr natürlich wieder hier im Blog lesen. Und ich werde auch
wieder einen zusammenfassenden Bericht mit ein bisschen Statistik
vorbereiten, doch das wird ein bisschen länger dauern.
Bleibt also auch weiterhin neugierig
und uns bis zum Ende treu.
Bis bald... :-)
P.S.: Gestern schrieb ich diesen Text. Jetzt sitzen wir wieder mal in einem Tim-Hortons-Cafe in Sainte-Anne-des-Monts (zum zweiten Mal ohne Steckdosen, also muss ich mich beeilen, damit die Akkuladung des Laptops reicht) und draußen regnet es bei 5 Grad in Strömen. Es ist wirklich zum Verzweifeln...