Blog durchsuchen:

Sonntag, 2. August 2015

Wunderbare Bergwelt in Kirgistan



29. Juli 2015

Zunächst möchte ich allen, die fleißig unseren Blog lesen, für Euer Interesse danken. Seit Existieren des Blogs sind inzwischen über 10.000 Seitenaufrufe zusammengekommen. Mit so einem großen Interesse hätte ich vorher nie gerechnet. Das motiviert, fleißig weiter zu schreiben. Also nochmals vielen Dank an alle.       :-)

Nachdem ich am Vormittag den Blog aktualisiert hatte, fuhren wir an der Südseite des Sees ca. 45 km bis zu einer kleinen Halbinsel, die nur mit Schilf und kleinen Büschen bewachsen ist. Hier fanden wir auch schnell unseren nächsten Stellplatz. Sowohl die Berge auf der Nordseite als auch die auf unserer Seite hüllten sich fast vollständig in Wolken. 

am Ysyk Köl

Kurz nach Sonnenuntergang riss der Wolkenvorhang auf und gab den Blick auf die rotglühenden Gipfel frei. Ein fantastischer Anblick.



Abendstimmung am Ysyk Köl 
abendlicher Besuch

Unmittelbar danach setzte eine irrsinnige Mückeninvasion ein. Bis dahin ließ sich kein einziges dieser Stechviecher blicken, worüber wir uns schon ein bisschen gewundert hatten, schließlich standen wir ja direkt am See, und dann plötzlich erfüllten sie die Luft mit ihrem ekelhaften und nervtötendem Surren. Hunderte (ungelogen!) dieser Biester schwirrten trotz Moskitonetz im Auto herum. Nachdem sie hauptsächlich über mich herfielen (natürlich!), endete alles in einem Mücken-Massaker. Unzählige Blutflecken bedeckten danach die Zeltwände des Klappdachs.

Wir hatten uns eben zum Schlafen hingelegt, als ein Auto direkt neben uns hielt. Drei Kerle stiegen aus und riefen irgendwas auf russisch. Wahrscheinlich waren sie in Feierlaune und suchten noch Saufkumpane. Nachdem ich ihnen mehrfach „Nje ponimaju!“ zu verstehen gab, zogen sie wieder ab. Manchmal hilft eben, sich dumm zu stellen. Wieder mal gut gegangen.


30. Juli 2015

Schon gegen halb neun brachen wir in südwestlicher Richtung auf.


See nahe der A367

In Kochkor legten wir einen Stopp ein, weil wir auf dem Postamt Briefmarken kaufen wollten. Das Postamt fanden wir schnell, doch gab es dort keine Briefmarken zu kaufen. Eigenartig, aber nicht zu ändern.

Anschließend gingen wir ins Polizeirevier auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Bei der Einreise hatten wir eine Zollerklärung bekommen, auf der wir erst jetzt einen handschriftlichen Vermerk entdeckt hatten. Diesen deutete ich so, dass dass wir fünf Tage Zeit für den Transit durch Kirgistan hätten und spätestens am 1. August das Land wieder verlassen müssen. Wir wollten nun bei der Miliz genau in Erfahrung bringen, was der Vermerk zu bedeuten hat.

Englisch sprach natürlich niemand. Auf russisch bestätigten sie meine Vermutung: Transit bis 1.8.2015. Aber warum nur fünf Tage? Wir können als Deutsche 60 Tage visumfrei das Land besuchen. Diese Frage konnte uns niemand beantworten.

Fast zwei Stunden brachten wir im Revier zu, in dem in jedem Raum eine nackte Glühbirne von der Decke baumelte. Nach langem Hin und Her und viel Gelächter der Polizisten änderten sie das Datum vom 01. auf den 06. August, d.h., sie schrieben einfach die 6 über die 1. Und dann wollten sie 3000 Som (ca. 50 Euro) „Strafe“ kassieren. Zum Glück konnte ich sie auf die Hälfte herunterhandeln. Unser Ärger war groß. Das Geld hätten wir uns sparen können, denn diese kleine „Änderung“ hätte ich auch selbst hinbekommen.

Danach rief ich die deutsche Botschaft in Bishkek an. Vielleicht könnte man mir da sagen, was dieser Vermerk bedeuten soll und warum er überhaupt da steht. „Die betreffende Kollegin ist beschäftigt. Bitte rufen Sie in zehn Minuten noch mal an.“ Nach zehn Minuten hieß es: „Bitte rufen Sie in einer Stunde noch mal an. Wir haben jetzt Mittagspause.“ Auch diese Stunde warteten wir noch ab. Ergebnis meines erneuten Anrufs: „Bitte rufen Sie in einer Stunde noch mal an. Wir haben jetzt Mittagspause.“ Kann das wahr sein??? So hätte ich mein Geld auch mal verdienen wollen; zwei Stunden Mittagspause...

Wir beschlossen, einfach weiterzufahren und uns später an der Grenze dumm zu stellen. Immerhin dürfen wir ja jetzt bis zum 6.8. im Land bleiben. Unser Visum für Tadschikistan gilt ab diesem Tag. Mal sehen, wie das funktioniert. Notfalls müssen wir dann von dort aus wieder die Botschaft bemühen. Allerdings, der Grenzübergang befindet sich in 4200 m Höhe im Pamirgebirge. Ob wir dort problemlos telefonieren können? Wir werden sehen... Noch sind ein paar Tage Zeit, und die wollen wir genießen.

Pappeln sind typisch für Kirgistans Landschaften

Am frühen Nachmittag überquerten wir den 2688 m hohen Kyzart-Pass, um kurz danach einen wunderschönen Stellplatz zwischen den Bergen zu finden. In der Ferne grüßten uns einige Viertausender des Tienschan-Gebirges. Um uns herum blühte und duftete der Lavendel und andere herrlich duftende Blumen. Dieser wunderbare Kräuterduft begleitet uns nun schon seit vielen Tagen.

wieder einer der beeindruckenden muslimischen Friedhöfe

das Gebäude links ist auch "nur" ein Grabmal

idyllischer Stellplatz 

Lavendel duftet fast überall


31. Juli 2015

Unser einhundertster Reisetag!

Weiter ging es auf der A367 in westlicher Richtung. Wir arbeiteten uns dabei in immer größere Höhen hinauf. Die Straße wurde immer schlechter, bis sie nur noch aus einer Schotterpiste bestand. Aber das war nebensächlich, denn wir durchfuhren eine atemberaubende Landschaft. Die Piste führte durch einen tiefe Schlucht und folgte einem reißenden Fluss. Auf über 2000 m Höhe durchfuhren wir eine Hochebene mit wenigen tristen Dörfern und trafen dann auf die M41, der wir nun für mehr als tausend Kilometer folgen werden.

vielfarbige Berge



auf der A367





so ähnlich sehen viele kirgisische Dörfer aus

Zum Glück befindet sich die M41 in einem guten bis hervorragenden Zustand, so dass sich die malträtierten Bandscheiben ein bisschen erholen können. Ab ungefähr 2200 m Höhe fängt unser Gecko wieder an, schwarze Wolken auszuatmen. Na gut, sieht nicht schön aus, aber er ist immer noch völlig harmlos im Vergleich zu den LKWs, die sich hier die Berge hochquälen. Den Ala-Bel-Pass in 3177 m Höhe meistert der Gecko problemlos. Das war sozusagen die Generalprobe für den Pamir-Highway in Tadschikistan, wo es dann bis 4700 m hinauf geht.

kirgisische Jurten sind spitzer als mongolische

eins der vielen Reiterstandbilder in Kirgistan

am Ala-Bel-Pass (3175 m)

keine Bäume mehr in dieser Höhe



Vom Pass rollen wir gemütlich bis zum Toktogul-Stausee auf gut 900 m hinab durch immer wieder faszinierende Bergwelten. Hinter jeder Kurve wartet ein neuer atemberaubender Blick auf uns. Wir saugen alles in uns auf und genießen einfach nur.

auf der M41 durch Kirgistans Berge


und wieder die typischen Pappeln

Am Stausee, der z. Zt. relativ wenig Wasser enthält, einen Stellplatz zu finden, erwies sich als ziemlich schwierig. Rundum kahle Berge, auch die Seeufer sind völlig kahl. Nachdem wir den See schon halb umrundet haben, er ist immerhin 64 km lang, fanden wir am Südufer doch noch ein Plätzchen. Zwar nicht sonderlich schön, da wieder mal von Müll bedeckt, aber immerhin nah am Wasser.

am Toktogul-Stausee





Die erste Aktion hier war, einen Ford-Kleintransporter, der zwei jungen Kirgisen gehörte, aus dem Kies zu befreien, in dem sie sich richtig festgefahren hatten. So kamen unsere Sandbleche und der Spaten zu ihrem ersten Einsatz. Wir schwitzten dabei wie verrückt, denn obwohl es schon nach 19 Uhr war, war es immer noch schwül-heiß. Das Wasser des Stausees mit schätzungsweise 25 Grad brachte wenigstens ein bisschen Abkühlung.

Hilfsaktion

Das Seeufer wird hier von den Einheimischen als Naherholungsgebiet genutzt. Auch unsere Experten mit dem Transporter weilten mit ihren Familien hier und luden uns zum Dank zum Melone-Essen ein. Als sie am Abend wegfuhren, lagen sämtliche Melonenschalen und Cola- und andere Flaschen herum. Und so sieht hier der gesamte Strand aus. Das nervt uns immer wieder.


1. August 2015

Faulenzertag. Am Strand relaxen, mit Einheimischen „schwatzen“, Blog schreiben, ein bisschen schwimmen und vor Hitze stöhnen. 36 Grad im Schatten, und kein Lüftchen regte sich.

Heute war richtig viel Betrieb hier am Strand, eben Wochenende.

Morgen geht es weiter in Richtung Süden.


Bleibt weiterhin schön neugierig... :-)

Abend am Toktogul-Stausee

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du einen Kommentar schreiben willst (worüber wir uns natürlich immer freuen), musst du bei "Kommentar schreiben als" auswählen, mit welcher Anmeldung du dies tun willst. Bist du bei keinem der aufgeführten Anbieter angemeldet, kannst du auch "Anonym" auswählen. Dann wird bei deinem Kommentar nicht dein Name angezeigt, sondern "Anonym". Allerdings wissen wir dann auch nicht, wer uns geschrieben hat und können vielleicht nicht richtig darauf reagieren.
Wenn du deinen Kommentar fertig geschrieben hast, klickst du auf "Veröffentlichen" oder "Vorschau". In beiden Fällen musst du dann durch Klick in ein Kästchen bestätigen, dass du kein Roboter bist. Und schon erscheint dein Kommentar :-)