Ehe ich weiter über unsere Reise
berichte, möchte ich mich, auch in Juttas Namen, bei allen ganz
herzlich bedanken, die uns unterstützen, indem sie ihre Bestellungen
bei Amazon über unseren Link hier im Blog vornehmen. Wir finden es
so toll, dass Ihr dadurch Euer Interesse und Eure Anteilnahme zum
Ausdruck bringt. Es ist wahrlich nicht viel, was Amazon da ausspuckt.
Die Provisionssätze variieren zwischen einem und zehn Prozent, wobei
die niedrigen Vergütungen bei Weitem überwiegen. Aber wie heißt es
so schön: Kleinvieh macht auch Mist. Vielleicht reicht ja die
Provision von Amazon am Ende unserer Reise doch schon für eine
(kleine) Tankfüllung. Übrigens, auch wenn Ihr Musik oder E-Books
bei Amazon kauft oder irgendwelche Abos abschließt, auch das könnt
Ihr über unseren Link (siehe "Shoppen bei Amazon" am linken Rand des Bildschirms) erledigen. Also nochmals vielen Dank an alle
unsere Unterstützerinnen und Unterstützer!!!
So, nun zurück zu unserer Tour.
Zuletzt berichtete ich vom South Canol Road. Inzwischen fand ich
heraus, wie dieser Name entstand, nämlich einfach aus „Canada“
und „Oil“. Während des 2. Weltkriegs bauten Soldaten diese
Straße und daneben eine Pipeline, die Erdöl von den Northwest
Territories nach Whitehorse lieferte. Die Pipeline existiert nicht
mehr; die Straße wird nur noch minimal gewartet und demzufolge auch
nur äußerst selten genutzt. Uns begegneteen auf der 230 km langen
Schotterpiste insgesamt nur drei Fahrzeuge. Unsere Vermutung, dass
wir in dieser einsamen Gegend ein paar Tiere mehr als sonst sehen
würden, bestätigte sich leider nicht. Außer einigen
hühnerähnlichen Vögeln, die die Piste bevölkerten, bekamen wir
kein einziges Tier zu Gesicht.
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auch das gab's auf dem Canol Road: Sonnenschein für wenige Stunden |
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diese Veteranen rosten am Anfang des South Canol Road (Johnson's Crossing) langsam vor sich hin |
Aber wir hatten Glück auf andere
Weise. Unser Ruhetag am Isutlin River war schon fast vorüber, als
wir gegen 23 Uhr unser Lagerfeuer löschten und der Vollmond durch
die Wolken lugte. Dann riss die Wolkendecke immer weiter auf und wir
konnten zum ersten Mal die Nordlichter in ihrer ganzen Pracht
bewundern. Die grünlichen Lichtschleier und -bänder pulsierten und
bewegten sich wie riesige Vorhänge lautlos über den gesamten
nachtschwarzen Himmel. Sie faszinierten uns dermaßen, dass wir erst
viel später merkten, wie kalt es inzwischen geworden war. Nehmt mir
bitte die miese Qualität der Fotos nicht übel. Zuerst dachte ich
überhaupt nicht ans Fotografieren, und dann waren es die allerersten
Versuche, dieses Naturereignis im Bild festzuhalten. Beim nächsten
Mal, falls wir noch mal das Glück haben sollten, werden die Bilder
hoffentlich besser.
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erst nur Mondschein, ... |
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... dann die Nordlichter |
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sorry für die schlechte Bildqualität :-( |
Die Waldbrände um Watson Lake waren
weitgehend gelöscht. Wir sahen zum Glück keine Flammen mehr.
Lediglich der brenzlige Geruch hing noch in der Luft. In Watson Lake
trafen wir wieder mit Jutta und Joachim zusammen. Die nächsten Tage
verbrachten wir zu viert. Auf dem Alaska Highway rollten wir
ostwärts. Der Regen blieb uns dabei treu. Wir überquerten die
nördlichen Rocky Mountains. Die wunderschönen Landschaften blieben
uns wieder weitgehend im Nebel und Regen verborgen. So langsam nervte
dieses anhaltende Mistwetter! Immerhin konnten wir zwei große Herden
Waldbisons beobachten, die friedlich neben der Straße grasten und
sich vom Regen nicht im Geringsten stören ließen. Warum auch, sie
überstehen problemlos Temperaturen bis -50 Grad.
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Totempfähle vor dem Teslin Tlingit Heritage Centre |
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die Kanus sehen zwar hübsch aus, bestehen aber aus Kunststoff |
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Waldbisons können bis 1000 kg schwer werden |
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die nördlichen Rocky Mountains versteckten sich hinter Wolken und Nebel |
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Das Wasser des Muncho Lake leuchtet normalerweise jade-grün, leider nicht, als wir dort waren. Wer ihn bei schönem Wetter sehen will, klickt HIER |
Wir ließen die Yukon Territories
hinter uns und kamen wieder nach British Columbia. Nur noch acht
Stunden Zeitunterschied zu Deutschland (in Alaska waren es noch zehn
Stunden). Die Berge der Rockies lagen nun hinter uns. Statt Bisons
grasten Rinder auf riesigen Weiden, Zäune teilten die Landschaften,
Getreidefelder tauchten auf. Schwarze Gastanks standen überall auf
den Feldern. Erdgas und Erdöl werden hier gewonnen. Kurzum, wir
tauchten wieder in die Zivilisation ein. Mit Dawson Creek erreichten
wir die Meile Null, also den Anfang des Alaska Highway.
Wenig später verabschiedeten wir uns
von den beiden Schwaben, die nun weiter gen Süden rollen werden. Wir
hatten eine wirklich schöne Zeit zusammen. Unser Weg führte weiter
nach Osten. Unseren ursprünglichen Plan, wieder in den Norden hoch
bis in die Nähe von Yellowknife zu fahren, hatten wir geändert.
Weitere 800 bis 900 Kilometer Schotterpiste hätten wir bewältigen
müssen. Wenn uns der Regen weiterhin verfolgen würde, wären das
ebenso viele schlammige Kilometer gewesen. Das wollten wir uns und
unserem Gecko nicht zumuten. Außerdem liegen die Temperaturen dort
noch tiefer. Bis jetzt hatten wir morgens meistens 3 bis 5 Grad,
tagsüber bis zu 12 Grad. Und das meistens bei Regen und Wind. Ein
paar hundert Kilometer weiter nördlich wäre es dann echt
ungemütlich. Nicht, dass wir Weicheier wären, aber die Jüngsten
sind wir schließlich auch nicht mehr...
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Meile Null des Alaska Highway in Dawson Creek |
Um etwas Abwechslung vom doch etwas
langweiligen Highway 2 zu haben, wählten wir wir den Weg um den
Ultikuma Lake herum. 100 km mehr, aber hoffentlich ein paar Tiere
neben der Straße, so dachten wir. Pustekuchen! Statt Bären und
Elche sahen wir unzählige Erdölpumpen, die sich träge auf und ab
bewegten. Es folgten einige hundert Kilometer über tischebene
Prärie, dutzende Kilometer geradeaus führende Straßen, auf denen
uns ab und an schwere LKW mühelos überholten.
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Biber-Bau in einem der zahlreichen Teiche |
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Erdgas-Speicher |
Hauptsächlich Weideland und sich bis
zum Horizont dehnende Getreidefelder erinnerten uns an die
westsibirische Tiefebene, wo es ganz ähnlich aussieht. Tauchte mal
ein kleines Waldgebiet auf, sah man auch hier, dass der Herbst sich
mit großen Schritten nähert. Manche Espen lassen schon ihre gelb
gefärbten Blätter fallen, andere Bäume behalten noch ihr nun
langsam sich braun färbendes Laub.
Dann erreichten wir die Provinz
Saskatchewan. Landschaftlich änderte sich rein gar nichts. Prärie,
Landwirtschaft, flaches Land, nur winzige Ortschaften, schnurgerade
Straßen. Doch halt, etwas hat sich geändert! Das Wetter! Seit
wenigen Tagen scheint die Sonne, auch wenn sie sich ab und an mal
hinter Wolken versteckt. Wir sind inzwischen im Prince Albert
Nationalpark angelangt und genießen das schöne Herbstwetter. Das
geht allerdings mit recht kühlen Temperaturen einher. Erstmals
bedeckte am gestrigen Morgen Rauhreif das Ersatzrad. Trotz herrlichem
Sonnenschein zeigte das Thermometer gegen Mittag nur mickrige 13 Grad
an. Aber wir sind froh, endlich mal keinen Regen mehr erdulden zu
müssen. Endlich wieder Sonne und blauer Himmel!
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endlich wieder Sonne! |
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was rollt da auf uns zu? |
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da zieht jemand mit seinem ganzen Haus um |
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flaches Land, schnurgerade Straßen, Prärien |
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und wieder zieht einer der riesigen Trucks mühelos an uns vorbei |
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zur Abwechslung endlich mal wieder ein Schwarzbär |
Nun hoffen wir, den viel gerühmten
Indian Summer mit seinen prächtigen Farben erleben zu dürfen.
Darüber werden wir vielleicht schon beim nächsten Mal mit
hoffentlich vielen schönen Bildern berichten können. Drückt uns
bitte die Daumen!
Und dann: bleibt schön neugierig...
;-)
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abgeerntete Felder |
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Getreidesilos |
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die neue Saat sprießt schon |
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kleine Wanderung im Espenwald im Prince Albert National Park |
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rote Beeren leuchten überall |
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es scheint nicht immer so friedlich zu sein |
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wer hat wohl dieses Loch in den Stamm der Espe gepickt? |
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ein Woodpecker, fast doppelt so groß wie der in Europa heimische Buntspecht |
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vom Specht noch nicht entdeckt: ein Dynamo-Dresden oder Dortmund-Fan |
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so wohnt man hier am Waskesiu Lake im Prince Albert NP |
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ein bisschen bescheidener geht's auch |
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oder doch lieber so? |
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zum heutigen Schluss ein paar Kanada-Gänse |
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am Waskesiu Lake; der Strandstreifen entsteht im Winter, wenn das Eis arbeitet |