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Mittwoch, 6. Mai 2015

Schon das sechste Land und die zweite Zeitzone

Sorry, dass es so lange gedauert hat seit dem letzten Eintrag. Wir hatten nur keinen vernünftigen Internet-Zugang. Das wird ab sofort besser, denn inzwischen sind wir in Russland angekommen, wo selbst im tiefsten Busch die Internetverbindung besser ist als bei uns zu Hause. Aber dazu später mehr.

Jetzt also die Fortsetzung von der Apfelinsel, meinem letzten Eintrag. Der Ruhetag begann nach einer eiskalten Nacht wunderbar. Beim Frühstück (Müsli) in der allmählich wärmenden Sonne sitzen, hellgrün im Sonnenlicht leuchtende Birkenblättchen, Vogelgezwitscher rundum, ein Kranich fliegt über den See... Noch schöner geht es kaum. Bei herrlichem Frühlingswetter erkundeten wir das kleine Inselchen und ließen es den ganzen Tag total ruhig angehen. Abends leisteten wir uns ein Essen im Restaurant des Campingplatzes. Super Essen für vier bis fünf Euro, ein halber Liter süffiges Bier 1,70 €. Wir waren wirklich zufrieden.

Am 1. Mai brachen wir auf in Richtung Lettland. Verblüffend für uns war, dass selbst am Feiertag die Supermärkte in Litauen geöffnet hatten, so dass wir noch ein paar Einkäufe tätigen konnten. Das Angebot sieht übrigens fast gleich aus wie in Deutschland, die Preise sind ähnlich. In Lettland sah dies fast genau so aus. Dann fragt man sich allerdings, wie eine Rentnerin mit 200 Euro Rente da leben kann...

In Lettland wirken die Häuschen wieder freundlicher und ordentlicher. Die Armut scheint hier nicht so groß zu sein. Überhaupt wirkt alles moderner bzw. westlicher.

Wir steuerten in Riga einen Campingplatz an, den es allerdings nicht mehr gibt. Ganz in der Nähe fanden wir das Riga City Camping. Ein kahler Platz hinter einer großen Ausstellungshalle, 10 € pro Nacht und Fahrzeug. Noch am Nachmittag spazierten wir durch das historische Stadtzentrum Rigas. Sehr schöne historische Gebäude, viele Touristen, sehr teuer.


historisches Stadtzentrum Rigas
Eine der drei großen Brücken Rigas über die Daugava

Einen Tag später fuhren wir über Jurmala, den Paradestrand in Rigas Umgebung, weiter in Richtung Westen, immer entlang der Ostseeküste. Wir entdeckten in Ragaciems, einem winzigen Fischerdorf, einen Campingplatz, der eigentlich noch gar nicht geöffnet hatte, direkt am Meer. Hier gefiel es uns so gut, dass wir gleich drei Tage blieben. Absolute Ruhe, fast menschenleerer, weißer Sandstrand, Möwen, ca. 100 Schwäne, eine tote Robbe, von Bibern an einem nahe gelegenen Binnensee gefällte Bäume "entdeckten" wir bei unseren Strandwanderungen. Leider spielte das Wetter nicht so richtig mit, aber von ein paar Regenschauern und eisigem Wind lassen wir uns nicht unterkriegen.


Grillen neben Michas Auto (mit ihm sind wir seit Bialowieza zusammen)





Am 5. Mai brachen wir auf gen Osten. Der Campingplatz-Besitzer hatte uns eine Route beschrieben, die sich dann als hervorragend herausstellte. Wir nahmen nicht die Europastrasse, sondern fuhren auf den bestens ausgebauten P4, P5 und P80 ohne störenden LKW-Verkehr in Richtung russischer Grenze. Nach rund 350 km Fahrt fanden wir nahe der Stadt Ludza am gleichnamigen Flüsschen einen Stellplatz für die Nacht, wo uns Meister Adebar seine Aufwartung machte.


Unsere Visa für Russland gelten ab heute, dem 6. Mai. Bis zur Grenze waren es nur noch 35 km, die schnell hinter uns lagen. Was würde uns nun erwarten? Genau: WARTEN. Rund zwei Stunden brauchten wir, um alle Grenzformalitäten zu erledigen. In Anbetracht dessen, dass man sozusagen die Grenze zwischen zwei Welten, nämlich der westlichen EU und Russland überschreitet, eine wirklich akzeptable Zeit. Und was unbedingt erwähnt werden muss: Jeder einzelne Beamte/Beamtin, sowohl auf der lettischen als auch auf der russischen Seite, verhielt sich absolut korrekt, nett, freundlich und auch hilfreich beim Ausfüllen diverser Zollbelege. Reisender, was willst du mehr...

Wir befinden uns also in Russland, dem sechsten Land unserer Reise und haben schon die zweite Zeitzone erreicht. Hier ist es also zwei Stunden später als zu Hause.

Von der Grenze bis Moskau sind es rund 600 km. Heute wollten wir so viel wie möglich davon abspulen, um morgen Moskau erreichen zu können. Nach gut der Hälfte der Strecke suchten wir uns einen Platz abseits der Magistrale irgendwo im Wald.

unser Stellplatz mitten im Wald mit perfekter Internetanbindung
Ja, und hier sitze ich nun und aktualisiere unseren Blog, mitten im Wald. Das Handy mit russischer SIM-Karte dient als WLAN-Hotspot, 16 GB pro Monat für rund 10 €, davon kann man in Deutschland nur träumen.

Der nächste Bericht folgt sicher erst, wenn wir Moskau wieder verlassen haben. Also bitte nicht ungeduldig werden.   :-)

2 Kommentare:

  1. Schön,dass es euch gut geht und alles klappt. Wir verfolgen euch per Internet. Ganz viele liebe Grüße aus der Heimat
    Arnd und Elke

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    1. Ganz viele liebe Grüße zurück in die Heimat. Ist bei Euch auch so ein Superwetter wie hier?

      Schönes Wochende :-))

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