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Donnerstag, 19. Dezember 2024

Und wieder mal Spanien

Und wieder mal Spanien

Seit einem Monat sind wir nun schon wieder mit unserem Gecko2 auf Achse. Wir entfliehen damit dem Schmuddelwetter daheim und dem ganzen Weihnachtsstress. In Frankreich verabschiedete der Winter uns mit -4 Grad und 10 cm Neuschnee. Wir bedankten uns und fuhren weiter gen Süden.

Winter in Frankreich

Drei Tage später erreichten wir El Perello, wo wir vor zwei Jahren auch schon mal standen. Was für ein Unterschied zu den drei Tagen vorher! Wir genossen bei 22 Grad den herrlichen Sonnenschein.

El Perello




Kurze Rast bei einer kleinen Wanderung

Weiter ging es ins Ebrodelta, wo wir an einem viele Kilometer langen und sicher 200 Meter breitem Sandstrand (Trabucador) fast völlig alleine gewandert sind und in der Sonne gebraten haben. Übernachten ist dort nicht gestattet, so dass wir uns im nächsten Ort Els Mutells einen ruhigen Ort für die Nacht suchten.

Sandstrand Trabucador
Kilometerlanger menschenleerer Strand im Ebrodelta


Wir wussten bisher noch nicht, dass das Ebrodelta zum großen Teil für den Reisanbau genutzt wird.

Reisfelder im Ebrodelta
Riesige Reisfelder im Ebrodelta

Gut 80 Kilometer weiter südlich trafen wir in der Nähe von Torrenostra auf einem weitläufigen Gelände ein, wo wir auch schon vor zwei Jahren einige Tage verbrachten. Diesmal standen allerdings doch wesentlich mehr Wohn- bzw. Reisemobile hier. Offensichtlich hat es sich inzwischen herumgesprochen, dass man hier sehr gut und kostenlos stehen kann.

Schon gleich bei Ankunft wunderten wir uns, wie der Strand aussieht. Unmengen von Holz, Bambus und natürlich auch Müll wurden angespült. Das sind die Auswirkungen der heftigen Unwetter, die diese Gegend bis weit südlich von Valenzia heimgesucht hatten. All diese angespülten Sachen waren von den Wassermassen ins Meer gespült worden, von dem sie im Laufe der Zeit wieder ans Ufer gespült wurde. Und das nicht nur hier, sondern auf einer Länge von vielleicht 200 Kilometern, wie wir später erfuhren.

Der Ort Torrenostra besteht fast ausschließlich aus hässlichen Betonklötzern, die in der Saison als Hotels dienen. Darin möchte ich nicht geschenkt Urlaub machen.
Unsere Spaziergänge in der näheren Umgebung führen uns natürlich auch wieder zu den verwilderten Plantagen, wo wir reichlich Limetten ernten. Mit ihrem Saft veredeln wir unsere Getränke.


Stellplatz bei Torrenostra

Sonne genießen


Angespültes Strandgut

Bambus

Artischocken
Artischockenpflanzung

Torrenostra
Torrenostra wirkt außerhalb der Saison wie ausgestorben

Limetten
Limetten in einer verwilderten Plantage

Nach fünf Tagen zog es uns dann doch weiter. Bis zum Sitjar-Stausee mussten wir nur reichlich 70 Kilometer fahren, und schon standen wir fast auf dem gleichen Fleck wie vor zwei Jahren schon. Der Stausee war im letzten Jahr fast völlig ausgetrocknet, so dass Wanderer quer hindurch laufen konnten. Zum Glück haben die heftigen Regenfälle vor einigen Wochen auch diesen See wieder ganz gut gefüllt. Bis zum Höchststand fehlt aber immer noch eine ganze Menge.

Nach weiteren fünf Tagen, angefüllt mit Wandern, Mandarinen und Orangen pflücken, Lesen und auch mal Faulenzen zog es uns wieder ans Meer. Vor allem auch wegen einer Sturmwarnung, die einen Orkan ankündigte. An der Küste sollte der Sturm nicht gar so heftig blasen.

Völlig allein am Sitjar-Stausee

Orangen und Mandarinen reifen in einer Plantage ganz in der Nähe

Die wollten unbedingt mit uns gehen ;-)

Wir übernachteten ausnahmsweise mal auf einem Bezahlplatz in der Stadt Castello de la Plana, da unserer Bordbatterie etwas schwächelte und kräftig aufgeladen werden wollte. Ein kleiner, hübscher Park direkt neben dem Stellplatz und eine riesige Mall im Weihnachtsschmuck stellten die Highlights dar.

Parc de Menda in Castello
Parc de Menda in Castello

Mall Cinesa Salera
Mall Cinesa Salera




Nächste Station war ganz in der Nähe von El Brosquil. Der Ort mit seinen riesigen Hotelbauten wirkte auf uns genau so trostlos und verlassen wie zuvor schon Torrenostra. Zum Glück fanden wir einen hübschen, ruhigen Stellplatz direkt hinter den Dünen. Auch hier, ca. 80 Kilometer südlich von Valencia, wo ja vor Wochen das Zentrum der schweren Unwetter lag, bedecken Unmengen Strandgut den Sandstrand. Es wird lange brauchen, bis das alles mal aufgeräumt ist (wenn überhaupt?). Immerhin hatten hier schon fleißige Menschen den ganzen angeschwemmten Plastikmüll auf Haufen zusammengetragen.

Strandgut ohne Ende



El Brosquil
Im Hintergrund El Brosquil

Diesmal nicht ganz alleine auf einem Stellplatz

Die nächste Etappe führte uns 180 Kilometer weiter südlich in die Nähe von Santa Pola. Hier gab es sehr viele Möglichkeiten, frei in Strandnähe zu stehen. Den ersten richtigen Regentag auf dieser Reise, bisher lachte die Sonne wirklich an jedem Tag, ließen wir zum Faulenzertag geraten. Am nächsten Tag wanderten wir zum Clot de Galvany, einem kleinen Naturschutzgebiet. Zwei Teiche bieten vielen verschiedenen Wasservögeln Gelegenheit zum Nisten. Man kann sie von zwei Beobachtungsständen recht gut bei ihren Aktivitäten beobachten. Einige Schildkröten leben ebenfalls in den Gewässern. Der kleine Park gefiel uns sehr gut. Die Stadt selbst nutzten wir lediglich zum Einkaufen. Wir sind nun mal nicht so die "Städtegucker".

Stehmöglichkeiten ohne Ende

Strandwanderung




Eingangsbereich des 
Clot de Galvany

Im 
Clot de Galvany


Beobachtungsstand


Immer weiter nach Süden geht unsere Reise. Wir erreichen La Manga del Mar Menor. La Manga ist ein mehrere Kilometer schmaler Landstreifen mit einer Unmenge Hotels. In der Hochsaison drängeln sich hier über 350000 Urlauber. Wer's mag... Wir finden einen Platz am Ufer des Mar Menor und haben einen wunderbaren Panoramablick auf dieses Gewässer und die vielen Hotels am Horizont. Das Mar Menor ist das größte Binnengewässer mit Salzwasser in Europa. Außerdem weist es den höchsten Salzgehalt aller europäischen Binnenseen auf. Wir genießen die wunderbare Stille und die herrliche Sonne. Die Tageshöchsttemperaturen liegen immer noch bei angenehmen 18 Grad, wobei es in der Sonne doch wesentlich wärmer ist. Verschwindet die Sonne, kühlt es sich allerdings schnell ab. In der Nacht sinken die Temperaturen auf 6 bis 8 Grad.


Stellplatz am Mar Menor


La Manga mit den vielen Hotels


Strandpromenade des kleinen Ortes Mar de Cristal


La Manga am Abend


Vollmondnacht über La Manga

Nach drei wunderschönen Tagen ziehen wir nur rund 40 Kilometer weiter auf einen offiziellen Camperpark in der Nähe von Cartagena (Camper Park Los Olivos). Das ist mal ein Stellplatz, den ich wirklich loben muss. Die einzelnen Plätze sind nicht so winzig, wie auf manch anderem Bezahlplatz. Man kann sich die Größe sogar aussuchen. Die reichlich vorhandenen, modernen sanitären Einrichtungen werden ständig sauber gehalten. Ver- und Entsorgung funktionieren vorbildlich. Selbst Frischwasser und WLAN sind im fairen Preis von 12 Euro für einen mittelgroßen Stellplatz inklusive. Da kann man wirklich nicht meckern.

Wir blieben sogar noch eine zweite Nacht, da wir eine kleine Wanderung machten. Auch die hatte sich gelohnt. Wir wanderten durch Mandelbaumplantagen. Einige nicht geerntete Mandeln konnten wir natürlich nicht an den Bäumen hängen lassen. Ein Baum zeigte sogar schon erste Blüten! In einem kleinen Dorf bestaunten wir ein restauriertes Wasserrad, aber noch mehr wunderten wir uns über die vielen grünen Papageien, die an einem Gebäude des Ethnografischen Museums nisten und ein mächtiges Geschrei veranstalten.

Camper Park Los Olivos
Im Camper Park Los Olivos

Die Rezeption mit etwas Weihnachtsschmuck



Mandelbaumplantage

Restauriertes Wasserrad


Zitronenbäumchen




Zurück ans Meer ein paar Kilometer südlich von Mazzaron suchen wir uns einen Platz direkt am Strand. Hier stehen wirklich viele Wohnmobile und ähnliche Gefährte. Es ist gar nicht so einfach, einen freien Stellplatz zu finden. Schließlich gelingt es uns doch. Dank unseres Allradantriebs können wir auf einen Platz fahren, auf den sich die normalen Womos wegen des relativ tiefen Sandes nicht trauen. Wir laufen einen knappen Kilometer bis zur südlich gelegenen Ziegenwiese. Dort versammeln sich noch mehr Womos, die meisten aus Deutschland. Manche überwintern hier sogar. Wir treffen den Weltenbummler Jonson, den wir vor zwei Jahren kennenlernten.

Am zweiten Tag, nämlich heute (19.12.2024) wanderten wir bis zur wunderschönen Schlangenbucht. Das war bis vor wenigen Monaten ebenfalls ein bei Womofahrern sehr beliebter Platz. Inzwischen ist Übernachten leider verboten. Wahrscheinlich haben es die Leute übertrieben mit ihrem Campingverhalten, und das ist dann eben die Konsequenz.

Stellplatz nördlich der Ziegenwiese

Schier unendliche Anbauflächen für Wein, Obst und Gemüse

Punta Negra
Punta Negra

Schlangenbucht
Schlangenbucht


Schwarze Felsen, deshalb Punta Negra



Die Welt umarmen 🤗 

Wie lange wir hier bleiben, wissen wir noch nicht. Ebenso wenig, wie wir wissen, wo wir Weihnachten und Sylvester verbringen werden. Ihr könnt es im nächsten Blogbeitrag erfahren, wohin es uns verschlägt. Bleibt also schön neugierig!

Und nun wünschen wir Euch allen ein fröhliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr, das hoffentlich für alle nur Gutes bringt und vor allem friedlich bleibt!

Zum Schluss noch ein heißer Tipp. Das E-Book meines Buches "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" gibt es noch bis zum 31.12.2024 zum Sonderpreis von nur 4,99 Euro (statt 9,99)! Bitte bestellt am besten bei BoD! Wer sich also selbst oder einen seiner Lieben beschenken möchte, findet hier die Bezugsquellen:

https://gecko-reisen.blogspot.com/p/bucher.html





Dienstag, 22. Oktober 2024

Lesung im Alsfelder Buchladen "Lesenswert"

 Lesung im Alsfelder Buchladen "Lesenswert"

Vorankündigung

Am 6. November 2024 findet im Alsfelder Buchladen "Lesenswert" meine erste Lesung statt. Ich werde in stilvollem Ambiente einige Kapitel aus meinem im April erschienenen Buch "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" lesen. Im Buch schildere ich 55 spannende, lustige und manchmal auch nachdenklich stimmende Begegnungen mit unterschiedlichsten Menschen in verschiedensten Teilen der Welt. Alle diese Abenteuer erlebten wir auf unseren Reisen selbst, nichts davon ist erdacht oder herbeiphantasiert. 

Natürlich haben alle Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Gerne schreibe ich jedem, der ein Buch erwirbt, eine persönliche Widmung hinein.

Sehen wir uns demnächst im Buchladen? 19 Uhr beginnt die Veranstaltung!

Buchlesung Alsfeld Lesenswert "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten"Buchlesung Alsfeld Lesenswert "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" 2

Buch "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten"






Sonntag, 13. Oktober 2024

Terminerinnerung und ein neuer Termin

 Terminerinnerung und ein neuer Termin


Für alle, die in der Nähe Potsdams leben und alle, die unseren Vortrag erleben möchten, die Erinnerung an den kommenden Donnerstag. Um 19 Uhr im Haus der Natur in Potsdam beginnt der Vortrag (siehe auch hier: https://gecko-reisen.blogspot.com/2024/09/die-zeit-rast.html ).

Und es gibt einen weiteren, neuen Termin. Diesmal geht es nicht um einen weiteren Vortrag, sondern ich probiere mal etwas für mich Neues aus. Es wird also eine Premiere für mich und natürlich auch für alle, die dabei sein werden. Ich werde eine Lesung halten, bei der ich aus meinem Buch "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" vorlese und über unsere Reisen plaudere. Wann und wo findet die Veranstaltung statt?

Am 6.11.2024 beginnt die Lesung im Buchladen Lesenswert in Alsfeld (https://www.buchladen-lesenswert.de/) um 19 Uhr. 

Logo Buchladen Lesenswert Alsfeld

Ich bin selbst gespannt, wie das Ganze ablaufen wird. Mein Konzept steht. Ich werde aber sicher noch einige Male etwas daran ändern, bis alles rund ist. Es sind ja noch gut drei Wochen bis dahin. Also, drückt mir bitte die Daumen, dass alles gut läuft und die Lesung ein voller Erfolg wird. Am besten kommt Ihr selbst hin. Übrigens ist das eine gute Gelegenheit, das Buch mit einer persönlichen Widmung von mir zu bekommen.

Es gibt noch etwas Angenehmes zu berichten. Die Bloggerin Lynn Benda hat eine sehr schöne Rezension über mein Buch geschrieben und auf ihrem Blog "Lieschenradieschen reist" veröffentlicht. Die Rezension findet Ihr HIER.

Das Buch samt Leseprobe findet Ihr bei Books on Demand und alle weiteren Rezensionen bei Amazon.

Mitte November starten wir endlich zu einer neuen Reise. Wohin es geht, erfahrt Ihr im nächsten Beitrag. Bleibt also schön neugierig...

Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten


Freitag, 6. September 2024

Die Zeit rast!

Vortrag Seidenstraße


Die Zeit rast!


Wie oft hört man diesen Satz! Und je älter man wird, desto schneller scheint die Zeit dahinzuschwinden. Doch will ich jetzt nicht über dieses Phänomen philosophieren. Stattdessen möchte ich einen Termin ankündigen. Heute in genau sechs Wochen, also am

17. Oktober 2024

zeige ich seit längerer Zeit wieder mal meine Multivisionsschau über unsere Reise in die Mongolei und auf der Seidenstraße durch die Stan-Länder in Zentralasien. Der Titel lautet nach wie vor:

Seidenstraße - Mongolei - Sibirien
30000 Kilometer - 20 Länder - 6 Monate
durch Taiga, Wüsten und Gebirge

Was passiert, wenn man in der Taiga auf einem ehemaligen Militärgelände campt und plötzlich ein Mensch in Kampfanzug und mit Gewehr aus dem Gebüsch tritt? Sind 8 ½ Stunden an einem Grenzübergang lang oder geht es vielleicht noch viel länger? Schafft es unser Auto über einen knapp 4700 m hohen Pass? Woher bekommt man Trinkwasser in den kasachischen Steppen? Wie kann man überhaupt ein halbes Jahr lang zu zweit auf vier Quadratmetern leben? Wie verhalten sich die Russen in Wolgograd uns Deutschen gegenüber? Kann man einfach so Melonen vom Feld klauen? Auf all diese Fragen gibt es in diesem Vortrag Antworten in Wort und Bild.

Wohin müsst Ihr kommen, um den Vortrag zu sehen? Kommt zum

19. Potsdamer Naturfoto-Herbst

ins

 Haus der Natur Potsdam


Hier geht's direkt dorthin: Haus der Natur

Adresse: Lindenstraße 34, 14467 Potsdam

Einlass ab 18:30 Uhr, Beginn 19 Uhr

Appetit holen könnt Ihr Euch beim Trailer zum Vortrag.

Natürlich habt Ihr dort auch die Gelegenheit, mein Buch "Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten" zu erwerben. Gerne schreibe ich Euch eine Widmung ins Buch.

Also denkt dran: Die Zeit rast! Sechs Wochen sind rum wie nix!

Gastgeschenke, Hilfestellungen und andere Merkwürdigkeiten




Freitag, 30. August 2024

Metamorphose eines LKW

Metamorphose eines LKW

Heute möchte ich die im letzten Beitrag angekündigte einschneidende Änderung betreffs unseres Geckos erklären. Diese Änderung ist nämlich genau heute Vormittag eingetreten. Nun, was vermutet Ihr? Der eine oder andere ahnt es vielleicht schon. Unser geliebtes Reisemobil gibt es in der alten Form nicht mehr! Es hat eine Metamorphose durchgemacht: Es hat sich von einem Pickup zu einem Wohnmobil verwandelt.




Wie das? Rein äußerlich hat sich nicht viel verändert. Nur wer sehr genau hinsieht, wird die Änderungen bemerken. Da der Wagen einschließlich Absetzkabine über 6 Meter lang ist, musste er seitliche Begrenzungsleuchten bekommen. Die Werkstatt unseres Vertrauens hatte diesen Job übernommen und perfekt ausgeführt (Magic Motors). Nun leuchten bei eingeschaltetem Fahrlicht auf jeder Seite drei orange LED-Lämpchen. Somit ist gesichert, dass niemand bei Dunkelheit quer durch unser Auto hindurchfährt. Komisch, als der Gecko noch ein Pickup mit Ladung war, brauchte er diese Begrenzungsleuchten nicht. An der Länge des Fahrzeugs hat sich ja nichts geändert. Das verstehe, wer will.

Die zweite Veränderung fällt vielleicht schon eher auf. Das ist auch die entscheidende Änderung, die die Verwandlung zum Wohnmobil erst ermöglicht hat. Die vier Stützen, auf denen die Absetzkabine stehen konnte, habe ich demontiert. Sie stehen nun wohlverwahrt an einem sicheren Ort. Wir können die Kabine nun nicht mehr einfach irgendwo absetzen, um dann nur mit dem Pickup durch die Gegend zu fahren. Nur wenn die Wohnkabine fest mit dem Fahrzeug verbunden ist und nicht ohne weiteres abgesetzt werden kann, darf der Pickup zum Wohnmobil umgeschlüsselt werden. Diese Bedingung ist nun erfüllt. Da wir bisher die Kabine noch nie abgesetzt hatten, wenn wir auf Reisen waren, fiel uns dieser Schritt absolut nicht schwer.

Die ganze Aktion zog sich über mehrere Monate hin. Das Problem war, einen TÜV-Mitarbeiter zu finden, der willens und fähig war, das für die Umschlüsselung notwendige Gutachten anzufertigen. Keiner traute sich da ran. Durch den Tipp eines befreundeten Reisenden fand ich dann doch einen hilfreichen TÜVer. Er nahm sich die Zeit, vertiefte sich in das Problem, erklärte uns alle notwendigen Dinge und erforderlichen Änderungen am Fahrzeug. Als diese alle vorgenommen waren, erstellte er ohne Probleme das Gutachten. Damit trottete ich dann zu unserer Zulassungsstelle. Dort erhielt ich den Bescheid, dass durch die Änderungen am Fahrzeug die Betriebserlaubnis erloschen sei und ich deshalb eine neue BE brauche. Diese könne aber nur die Bündelungsbehörde ausstellen. Diese Behörde existiert in keinem anderen Bundesland außer in Hessen. Natürlich gab es erst wieder Rückfragen und neue Forderungen. Auch die konnten zusammen mit unserem TÜV-Mann geklärt und erfüllt werden. Nach endlos erscheinendem Warten traf endlich der sehnsüchtig erwartete Brief mit der neuen Betriebserlaubnis ein. Die Ausstellung der neuen Zulassungsbescheinigung Teil I und II (für mich heißen die immer noch Zulassung und Fahrzeugbrief!) durch die Zulassungsstelle war dann nur noch Formsache. Damit fand diese Odyssee ein gutes Ende.

Nun fragt Ihr Euch sicher, warum wir diesen ganzen Aufwand getrieben haben. Doch nicht etwa, weil wir unser Reisemobil nun Wohnmobil nennen wollen? Nein, natürlich nicht. Was war also dann der Grund für diesen ganzen Stress? Nun, unser Staat braucht Geld. Immer mehr und noch mehr. Wofür er es verwendet, darüber will ich mich jetzt hier nicht auslassen. Also beschloss man, dass alle Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 bis 7,5 Tonnen ab 1. Juli 2024 auf deutschen Mautstraßen Maut zahlen müssen. Ausnahmen von dieser neuen Regelungen gibt es nur zwei: Handwerkerfahrzeuge und Wohnmobile. Unser Gecko wiegt über vier Tonnen und war bis gestern als "LKW offener Kasten" zugelassen. Für uns hätte das bedeutet, dass wir eine Mautbox hätten installieren und für jeden Maut-Kilometer 24,4 Cent berappen müssen. Dann wäre das Reisen auf deutschen Straßen für uns einfach viel zu teuer geworden. Also musste eine Lösung her, und die bestand eben darin, aus dem LKW ein Wohnmobil zu machen. So machten wir letztlich aus einer "Mission Impossible" eine "Mission Possible".