16.
Juli 2015
Als
wir gestern Abend an die Grenze fuhren, gab es zunächst eine positive
Überraschung. Die letzten knapp 20 Kilometer vor der Grenze, die
sich wenige Tage vorher noch als üble Wellblechpiste präsentierten,
waren glattgeschoben worden. An der Grenze reihten wir uns als 38.
Fahrzeug in die Schlange der Wartenden ein. Wir unterhielten uns mit
Belgiern, Russen, Franzosen, niemand wusste, wann genau die Grenze
wieder geöffnet werden würde. Auf der Pole-Position, also ganz vorn
in der Schlange, standen einige Russen mit ihren
Expeditionsfahrzeugen. Irgendwie kamen wir ins Gespräch. Nach
wenigen Sätzen schenkten sie uns vier selbst gefangene und selbst
geräucherte Fische, die ganz hervorragend schmeckten.
Ein
schwerer Sturm wütete inzwischen, so dass wir schon befürchteten,
die Nacht in der „unteren Etage“ des Gecko verbringen zu müssen.
Doch der später einsetzende Regen besänftigte den Sturm, so dass
wir das Dach doch noch hochklappen und normal schlafen konnten.
Lediglich unsere klappbare Fußbank, die uns als Einstiegshilfe am
Heck diente, war verschwunden. Wenn sie der Sturm weggeweht hätte,
wäre sie irgendwo liegengeblieben. Wir vermuten, dass die Kinder,
die den ganzen Abend um Essbares gebettelt hatten, Gefallen daran
gefunden hatten.
Früh
gegen halb acht kam Leben in die Warteschlange. Da und dort
versuchten einige, sich mit ihren Autos vorzudrängeln, was aber kaum
von Erfolg gekrönt war. Immerhin verteidigte man seine Position
zunächst verbal, aber es kam auch schon mal zu kleinen Handgemengen.
in der Warteschlange |
kein Scherz, das ist wirklich ein Hotel |
Ziemlich
genau um zehn Uhr wurden dann die ersten Fahrzeuge abgefertigt. Gegen
halb zwei waren wir an der Reihe. Natürlich gab es an den
einzelnen Schaltern das übliche Gedrängel und Geschubse. Russen wie
Mongolen nehmen sich da gar nichts. Jeder will überall der Erste
sein, und das unter Einsatz der Ellenbogen, Knie usw. Dichtgedrängt
steht man dann vor einem Schalter, von dem man aber nicht weiß, was
dort verlangt wird. Den Ausdünstungen des Vordermanns und der
Wodkafahne des Hintermanns ausgesetzt, beide natürlich auf
Tuchfühlung (besonders angenehm bei über 30 Grad), übt man sich in
Geduld.
Irgendwann
ist das alles vorbei, und wir dürfen unbehelligt die Mongolei
verlassen. Doch weit kommen wir nicht. Nach wenigen Kilometern
Niemandsland reihen wir uns wieder in eine Warteschlange ein. Das Tor
zu Russland ist verschlossen. Grund: Mittagspause. Klar, muss auch
mal sein. Aber könnte man da nicht eine Ablösung schicken? Nach
mehr als einer Stunde öffnet sich das Tor und wir rollen hinein nach
Russland. Diesmal sogar fast 20 Kilometer, bis wir die eigentliche
Grenzabfertigung erreichen. Und wen treffen wir da? Fast die gesamte
Truppe, die wir an der mongolischen Grenze vor uns hatten. Das darf
doch nicht wahr sein! Wie lange werden wir hier nun wieder zubringen?
Als
wir dann doch Stück für Stück vorrückten und sahen, dass die
Mongolen ihre schwer beladenen Fahrzeuge komplett ausladen mussten,
ahnten wir schon Schlimmes. Doch es kam anders. Ein Zöllner wollte
in verschiedene Schränke schauen, ließ sich noch dies und das
erklären, und das war's schon. Dann Passkontrolle und
Fahrzeugdokumente überprüfen, dann war der insgesamt
achteinhalbstündige Grenzmarathon überstanden. Eins muss dabei
unbedingt erwähnt werden: Die auf der russischen Seite arbeitenden
jungen Uniformierten verhielten sich alle ausnehmend freundlich,
höflich und hilfsbereit. Alles lief völlig korrekt ab. Wenn nur
nicht alles so lange gedauert hätte. Doch das lag in erster Linie an
den Mongolen...
Es
war, als tauchten wir wieder ein in eine vertraute Welt. Normale
Straßen, normale Häuser, es war fast wie nach Hause kommen.
Wir
fuhren nur noch bis Kosh-Agach, suchten uns dort einen Stellplatz und
fielen todmüde ins Nest.
17.
Juli 2015
Am
Morgen weckten uns Autos, die links und rechts von uns parkten. Wir
hatten nicht bemerkt, dass wir uns auf den Parkplatz einer neu
eröffneten Poliklinik gestellt hatten. Natürlich wurden wir bzw.
unser Auto bestaunt und beguckt, doch alles lief recht freundlich ab.
Wir
rollten weiter in Richtung Westen. Schon bald änderte sich die
Landschaft. Herrschte bisher Braun- und Gelbtöne vor, gewann nun
Grün immer mehr die Oberhand. Was für ein Anblick. Nach Wochen
sahen wir die ersten Bäume, ja sogar schon ein kleines
Lärchenwäldchen. Unglaublich, wie man sich plötzlich schon über
so eine Kleinigkeit freuen kann. Die Berge des Altai rückten nun
immer näher an die Straße heran und verengten das bisher sehr weite
Tal. Parallel zum Fluss Chuya fuhren wir durch eine atemberaubend
schöne Landschaft. Majestätische schneebedeckte Gipfel, der höchste
misst 4173 Meter, grüßten zu uns herüber. Am liebsten hätten wir
alle paar hundert Meter einen Fotostopp eingelegt.
Nachdem
wir den kleinen Ort Aktash, der 2003 durch ein schweres Erdbeben
stark zerstört worden war und danach Chibit passiert hatten, bot
sich kurz nach dem Ort ein idyllischer Platz als Stellplatz für die
Nacht an. Die weißgrauen Fluten des Flusses rauschten laut an uns
vorüber. Sogar Brennholz für ein ordentliches Lagerfeuer fanden
wir.
Es
dauerte nicht lange, als uns ein Russe ganz nett ansprach und fragte,
ob er sich zu uns gesellen dürfe. Yurij, der mit seinen beiden
Töchtern (Palina, 13 und Anna, 8) in einem Chevrolet Niva unterwegs
ist, baute mit den Mädchen sein Zelt auf, brachte noch mehr
Brennholz heran und kümmerte sich dann um sein Abendessen.
Als
es fertig zubereitet war, kam er zu uns herüber, erklärte, dass
heute sein 51. Geburtstag sei und er uns einlädt, mit ihnen zu
essen. Es wurde ein wunderbarer Abend. Er spricht ein bisschen
deutsch, mein Russisch dazu, es passte einfach. Die Chemie stimmte.
Man braucht nicht immer viele Worte, um sich zu verstehen.
da mussten wir zum Glück nicht drüber |
18.
Juli 2015
Wir
schliefen bestens in der wunderbar klaren, frischen Luft. Zu fünft
frühstückten wir und wunderten uns, welchen Aufwand Yurij beim
Frühstück betrieb. Da wurde extra Suppe gekocht, Tee durfte nicht
fehlen, es war von allem reichlich da.
Er
bot uns an, uns den schönsten Platz im Altai zu zeigen. Da ließen
wir uns natürlich nicht lange bitten. Wir ahnten nicht, worauf wir
uns eingelassen hatten.
Nach
einigen Fotostopps, an denen wir ohne Yurij mit Sicherheit
vorbeigefahren wären, bogen wir auf eine Piste ab, die an einer Art
Naturschutzgebiet endete. Zu Fuß ging es weiter bis zum Fluss Katun.
Der Schweiß lief in Strömen, als wir über Stock und Stein zu den
Stromschnellen hinunterkletterten. Wir staunten dabei immer wieder
über die beiden Mädchen. Sie schienen solche Touren gewöhnt zu
sein. Endlich unten am Fluss beeindruckten uns die Wassermassen, die
über große Steine und Felsen hinwegschossen. Zu gerne hätte ich
Raftern oder Kajakfahrern zugesehen, wie sie sich durch die Fluten
kämpfen, doch leider...
die reißenden Fluten des Katun |
Später
kühlten wir uns in einem Bach ab, der in den Katun mündet. Und das
wäre beinahe schlimm ausgegangen.Yurij ging noch einmal in eine
etwas tiefere Stelle des Baches und paddelte dort etwas herum. Es sah
aus, als würde er herumalbern, doch plötzlich rief Jutta: „Spring,
hilf ihm!“ Palina hatte Jutta klar gemacht, dass ihr Vater nicht
gut schwimmen kann.
Als
ich endlich bei ihm war, war sein Kopf schon unter Wasser. Ich bekam
ihn zu fassen und konnte ihn irgendwie wieder über Wasser hieven.
Doch jetzt zog es auch mich mit in den Strudel hinein. Immer wieder
versuchte ich, Yurij aus dem Wasser zu heben, doch er klammerte sich
an mir fest, dass ich mich kaum noch bewegen konnte. Glücklicherweise
sprang ein weiterer Russe vom Felsen ins Wasser, er kannte diesen
Bach offensichtlich sehr gut, packte Yurij und beförderte ihn mit
wenigen Schwimmstößen in ruhiges Wasser. Kurz danach konnte auch
ich dorthin schwimmen.
Meine
Güte, das hätte auch dumm ausgehen können. Wäre der Helfer nicht
gekommen, ich glaube, alleine hätte ich Yurij nicht aus dem Strudel
rausbekommen. Sichtlich geschockt, meinte er dann: „Ende gut, alles
gut!“ Womit er absolut recht hatte.
Yurij in Schwierigkeiten |
Danach
fuhren wir nicht mehr sehr weit. Einige Kilometer auf einer
fantastisch guten, neuen Straße durch die Berge, dann eine steile
Piste hinab und wir erreichten einen wunderschönen Platz für die
Nacht. Hier vereinigt sich das klare Wasser des Ursul mit den trüben
Fluten des Katun. Und wir thronen vielleicht 50 m über dieser
Szenerie. Ein wunderschönes Fleckchen Erde.
Am
Lagerfeuer erklärt uns Yurij, wieso es hier so eine herrliche Straße
gibt. Wenige Kilometer weiter hat Herr Putin ein Gelände mit mehreren
Gebäuden, wo er seine Freunde und Staatsmänner empfängt. Aha,
alles klar.
Zusammenfluss von Ursul und Katun |
Mut und Geschicklichkeit sind hier gefragt |
19.
Juli 2015
Nächstes
Ziel: Gorno-Altaysk. Dort bogen wir nach Osten ab in Richtung
Teletskoyer See. Yurij meinte, 100 km gute Straße, danach noch 50 km
schlechter Weg bis zum Telezker See.. Immerhin war es schon wieder Abend geworden. Ich
rechnete, dass wir so gegen 22 Uhr ankommen würden. Die ersten 100
km bereiteten tatsächlich keine Probleme. Die Dämmerung brach
herein, als wir auf einen breiten Waldweg abbogen. Und schon fuhren
wir wieder Piste. Damit hatten wir in Russland nun nicht gerechnet.
Das Schlimmste daran war der Staub, den Yurij mit seinem Auto
aufwirbelte. Es wehte kein Wind, so dass der Staub wie eine Wand im
Wald stand.
Inzwischen
war es dunkel geworden, und wir quälten uns weiter über die Piste,
bergauf, bergab. Erneut ein Abzweig, danach wurde der Weg noch
schlechter. Über zwei Behelfsdämme balancierten wir, bis wir an
eine Stelle kam, an der ein kleiner Fluss im Frühjahr den Rest eines
Weges weggespült hatte. Für unseren Gecko wäre der Fluss kein
Problem gewesen, doch Yurij traute es seinem Niva nicht zu. Also gut
zehn Kilometer zurück. Er weiß noch einen anderen Weg.
Wo,
um Himmels Willen, will der Bursche mitten in der Nacht noch hin? Mit
maximal 40 km/h holperten wir durch die staubige Nacht. Dann, es war
schon nach Mitternacht, versperrte nach einer langen, steilen Abfahrt
ein Schlagbaum den Weg. Es war der Eingang zum Altai-Nationalpark.
Yurij verhandelte mit dem Wachposten, dieser telefonierte und
diskutierte, die Kennzeichen wurden aufgeschrieben, und dann öffnete
sich tatsächlich die Schranke.
Es
ging weiter steil bergab über Stock und Stein. Am ersten Haus
hielten wir. Eine verschlafene Frau kam heraus. Wir bezogen im
Hinterhaus Quartier. Zu fünft in einem Zimmer. Toilette 20 Meter
weiter im Garten, natürlich Modell Zielloch mit Windspülung. Wasser
zum Waschen noch ein paar Meter weiter unten am Bach. Im Haus
herrschte ein undefinierbarer Geruch. Ich wollte die Fenster öffnen,
doch nein, die sind alle fest eingebaut und lassen sich nicht öffnen.
Uns war schließlich alles egal, wir wollten nur noch schlafen.
20.
Juli 2015
Wir
schliefen erstaunlich gut. Dann bewunderten wir erst mal unser
Quartier: ein aus Baumstämmen gezimmertes Haus, abgedichtet mit
Bauschaum. Dieser scheint inzwischen das liebste Baumaterial der
Russen zu sein. Traditionell wären die Ritzen zwischen den Stämmen
fest mit Moos ausgestopft worden. In der Küche stand ein gemauerter
Ofen, den wir aber nicht benutzten. Die Wände zierten Tapeten mit
riesigem Orchideenmuster, irgendwie an die Wand gepappt. Aber egal...
unser Quartier für zwei Nächte |
Yurij
hatte inzwischen eine Bootsfahrt auf dem „Kleinen Baikal“
organisiert. Bei wolkenverhangenem Himmel bretterte der Bootsbesitzer
mit dem kleinen Metallboot mit Außenbordmotor über den See. Es
krachte und polterte, dass wir dachten, das Boot müsste jeden Moment
auseinander brechen. Die Wellen auf dem See waren gar nicht so sehr
hoch, trotzdem hob es das Boot immer mal wieder aus dem Wasser.
Allmählich gewöhnten wir uns daran und konnten die herrliche
Aussicht genießen. Die blauen Berge schoben sich bis an die Ufer des
Sees, der immerhin 74 km lang und 374 m tief ist. Wunderbar klares
Wasser in Trinkwasserqualität lädt zum Baden ein. Wir fuhren kreuz
und quer über den See, von einem Wasserfall zum nächsten, einer
schöner als der andere.
der "Kleine Baikal" |
Am
Nachmittag wanderten wir ein Stück durch die Umgebung des Dörfchens
Jaylo. Solche Blumenwiesen wie hier, wo Blumen in allen Farben
blühen, gibt es bei uns nur noch sehr selten.
Wieder
zurück in unserem Quartier wartete schon die Banja auf uns. Und
Yurij hat wirklich Ahnung, wie das richtig gemacht wird und wie man
sich richtig mit den Birkenzweigen schlägt. Leute, das bringt den
Kreislauf so richtig in Schwung. Zwischendurch rannten wir schnell an
den Bach runter, schmissen uns in die kalten Fluten, und dann schnell
wieder zurück in die Banja. Das Ganze zwei Mal, danach fühlten wir
uns wie neu geboren.
die Banja |
21.
Juli 2015
Unser
heutiges Tagesziel lautete Barnaul, gut 400 km von hier entfernt. Die
ganze Schotterpiste wieder zurück, doch bei Tageslicht sah man
wenigstens noch etwas von der Umgebung. Wir erreichten wieder
Gorno-Altaysk, von wo aus es auf der M52 über Biysk bis kurz vor
Barnaul ging. Dort eröffnete uns Yurij, dass er durchstarten wolle
und gleich bis nach Hause nach Kemerowo fahren wolle. Meine Güte,
über 400 km lagen schon hinter uns und nun ungefähr die gleiche
Distanz noch vor ihm. Wir wunderten uns immer wieder über seine
beiden Töchter, wie die das alles durchhielten. Überhaupt waren wir
von den beiden total begeistert. So lieb, so nett, hilfsbereit und
noch dazu hübsch; Yurij kann wirklich stolz auf sie sein.
Er
zeigte uns einen Platz im Wald, wo wir über Nacht stehen konnten.
Wir aßen alle zusammen noch eine halbe Melone, dann kam ein sehr
emotionaler Abschied. Man kann wirklich sagen, dass wir in den
wenigen Tagen zu guten Freunden geworden sind. Die Chemie stimmte
einfach.
Yurij, Palina (links) und Anna (rechts) |
22.
Juli 2015
Eine
unruhige Nacht lag hinter uns. Jutta musste immer wieder raus, da sie
sich mit einer Blasenentzündung herumplagt. Hoffentlich hilft das
Antibiotikum, das sie ab heute früh einnimmt.
In
Barnaul, eine Großstadt mit über 600000 Einwohnern, wird überall
gebaut. Ganze Stadtteile entstehen neu, alles sehr modern. Wir
suchten und fanden schließlich das riesige Toyota-Center mit den
ausmaßen einer großen Werkhalle. Die hübsche Dame an der Rezeption
geleitete mich zu einem englisch sprechenden Mitarbeiter. Diesem
erklärte ich kurz, dass unser Auto einfach nur mal komplett
durchgecheckt werden soll. Kostenvoranschlag: 1800 Rubel, also rund
30 Euro. Arbeitsbeginn sofort. Unglaublich. So etwas wäre in
Deutschland wohl kaum möglich.
Im
Kunden-Aufenthaltsbereich mit Fernseher, Kinder-Spielecke,
Internet-PC und kostenlosem Wasser harrten wir der Dinge, die da
kommen sollten. Erfreulicher Anblick immer wieder zwischendurch: die
Damen des Hauses, natürlich mit High heels.
Nach
zwei Stunden teilte man mir mit, dass an drei Rädern die Radlager
gewechselt werden sollten. Das dauerte dann zwar noch mal gut zwei
Stunden (ein Radlager musste erst noch irgendwo in der Stadt besorgt
werden), und dann stand unser Gecko frisch gewaschen vor uns. Alles
in allem bezahlte ich 7037 Rubel (ca. 120 Euro). Das hätte ich in D
wahrscheinlich alleine für die Wagenwäsche bezahlt, so verdreckt
war das Auto. Mit guten Wünschen für unsere weitere Reise wurden
wir freundlich verabschiedet.
Auf
nach Kasachstan. Wir fuhren noch ein ganzes Stück in Richtung Süden
und suchten uns dann ein ruhiges Plätzchen für die Nacht.
Toyota-Center in Barnaul |
so sah der Gecko vor der Wäsche aus |
23.
Juli 2015
Das
Antibiotikum schlägt an, Jutta fühlte sich schon etwas besser.
Von
Bergen war inzwischen überhaupt nichts mehr zu sehen. Die Landschaft
ist flach wie ein Tisch. Wir fuhren zwischen riesigen Getreidefeldern
dahin, die nur durch angepflanzte Baumstreifen unterbrochen werden.
Diese sollen vor den Stürmen schützen. Wir erfreuten uns allerdings
wieder am strahlenden Sonnenschein. Die Straße befindet sich in
perfektem Zustand, wenig Verkehr, es rollte gut dahin. Ab und zu
staunen wir über Sonnenblumenfelder, die sich bis zum Horizont
erstrecken. Stellenweise hat schon die Getreideernte begonnen.
Sonnenblumenfeld |
Die
Hitze macht uns ganz schön zu schaffen. Ein Thermometer irgendwo an
einer Reklametafel zeigte 34 Grad.
Wir
erreichten Rubtsovsk, eine üble, dreckige Stadt mit noch übleren
Straßen. Etwas außerhalb fanden wir einen ruhigen Stellplatz.
Abends begann ich, diesen Bericht zu schreiben. Eine Weile ging das
gut, doch nach Einbruch der Dunkelheit kamen immer mehr winzig kleine
Fliegen durch das Moskitonetz hindurch und nervten mich dermaßen,
dass ich einfach abbrechen musste. Mücken kamen schließlich auch
noch hinzu, es war nur noch nervtötend. Vor dem Schlafengehen noch
mal Mückenjagd, und dann endlich pennen.
24.
Juli 2015
Wir
stehen auf einer staubigen Straße in dem schäbigen Rubtsovsk. Ich
tippe meinen Bericht fertig und lade ihn dann gleich hoch (wieder mal
perfektes Netz!).
Danach
sind es noch knapp 30 km bis zur Grenze. Wir sind gespannt, wie dort
die Abfertigung laufen wird. Kasachstan werden wir einfach nur als
Transitland durchfahren. Ob ich von dort wieder berichten kann, wird
sich zeigen. Werdet also bitte nicht ungeduldig, wenn es ein paar
Tage länger dauert. Vielleicht kommt der nächste Bericht auch erst
aus Kirgisien.
Bis
dann...