11.
Oktober 2015
Zum
Glück regnete es nicht mehr, so dass wir ein paar Kilometer zurück nach Trogir fuhren. Vor Jahren hatten wir diese hübsche, alte Stadt schon einmal besucht. Leider setzte auch hier bald wieder der Regen ein, so dass wir am Mittag in Richtung
Nationalpark Krka aufbrachen. Nach nur 75 km suchten wir uns auf dem
Campingplatz Marina einen Stellplatz. Einige Wohnmobile aus
Deutschland, Frankreich und den Niederlanden standen ebenfalls hier.
Trogir |
Für uns
ist es immer noch gewöhnungsbedürftig, auf Campingplätzen zu
stehen. Fünf Monate lang suchten wir uns irgendwo in der Natur einen
Platz zum Übernachten. So oft fanden wir wunderschöne Stellen zum
Übernachten, und fast immer waren wir dabei allein. Bezahlen mussten
wir nirgends, an wen auch. Und nun diese Campingplätze, wo man
relativ nah von Nachbarn umgeben ist und dann noch dafür bezahlen
muss, dass man oft recht zweifelhafte sanitäre Anlagen benutzen
muss. Doch hier ist wenigstens alles sauber und einigermaßen ruhig.
Sogar
ein kleines Restaurant gibt es hier, in dem wir uns am Abend eine
Steakplatte leisteten.
12.
Oktober 2015
Endlich
lachte wieder die Sonne vom Himmel. Bis zum Eingang des Nationalparks
waren es nur drei Kilometer. 90 Kuna pro Person Eintritt (ca. 12 Euro)
sind zwar happig, aber als wir dann später sahen, wie aufwändig es
sein muss, die Holzstege im Park in Ordnung zu halten, fanden wir den
Preis angemessen.
Auf
einem 2,5 km langen Rundweg bewunderten wir diese fantastische
Landschaft des Skradinski buk, einer von acht großen Wasserfällen
des Flusses Krka. Den größten Teil des Weges legt man auf hölzernen
Stegen zurück, die über die vielen kleinen Arme des Flusses und die
Wasserbecken dazwischen führen. Je mehr man sich dem großen
Wasserfall nähert, umso lauter hört man das Tosen der Wassermassen,
die in die Tiefe stürzen. Durch die starken Regenfälle der letzten
Tage schoss besonders viel Wasser über die 17 Stufen mit einer
Gesamthöhe von 46 Metern. Wir hatten wirklich großes Glück, dieses
Naturschauspiel bei strahlendem Sonnenschein bestaunen zu dürfen.
Die Sonne schickte ihre Strahlen direkt in die viele Meter hoch
aufstiebende Gischt und zauberte einen intensiv leuchtenden
Regenbogen in das Flusstal.
Das
herrliche Wetter hatte noch einmal viele Besucher in den Nationalpark
gelockt. Wie viel Betrieb muss hier erst in der Hochsaison sein?
Vor
Jahren hatten wir einmal die Plitvicer Seen besucht. Die Landschaft
dort ähnelt der hiesigen stark, doch hat uns Krka stärker
beeindruckt, was sicher an den gewaltigen Wasserfällen lag.
im Nationalpark Krka |
Unmengen von wilden Alpenveilchen blühen |
auf Holzstegen erkundet man den Park |
Am
Nachmittag stellten wir uns auf den Campingplatz Imperial (was für
ein Name für einen Campingplatz!) bei Vodice. Den Abend verbrachten
wir bei Rotwein zusammen mit Holger, der aus Radebeul bei Dresden
stammt und nun in der Schweiz lebt, seiner brasilianischen Frau und
den zwei kleinen Töchtern der beiden.
24 Euro
sollte der Platz pro Nacht kosten, ein angesichts der doch recht
vernachlässigten sanitären Anlagen unverschämter Preis, noch dazu
in der Nachsaison. Großes Interesse scheint der Inhaber jedoch nicht
zu haben, denn am nächsten Morgen war weit und breit niemand zu
sehen, bei dem wir hätten bezahlen können. Also fuhren wir davon,
ohne bezahlt zu haben und, ich gestehe es, ohne schlechtes Gewissen.
schön gelegen, aber nicht wirklich schön |
13.
Oktober 2015
Viel
passierte nicht heute. Wir fuhren lediglich 26 Kilometer entlang der
Küste bis ca. zwei Kilometer südlich von Drage, wo sich der
Campingplatz Oaze direkt am Meer befindet. Sehr große Stellplätze,
sehr saubere Waschräume und Toiletten, und das für 16 Euro pro Tag.
Was für ein Unterschied zum gestrigen Platz!
Nachmittags
unterhielten wir uns ein Weilchen mit dem Besitzer. Sein Motto:
Sauberkeit überall ist ganz wichtig, und: man muss erst mal etwas
bieten, dann bekommt man auch etwas zurück. Da stimmen wir ihm ganz
klar zu. Außerdem versucht er, seine vielen Stammgäste jedes Jahr
mit einer Neuerung zu überraschen. Die Zeit verging wie im Fluge bei
von ihm selbst gekelterten Rotwein. Nach unserer netten Unterhaltung
machte er sich an seine nächste Aufgabe: die Olivenernte beginnt. Er
hat also immer gut zu tun.
noch scheint die Sonne... |
14.
Oktober 2015
Leider
besserte sich das Wetter nicht. Es regnete und stürmte den ganzen
Tag. Am Abend brach dann die Hölle los. Das anfängliche
Wetterleuchten ging nahtlos in mehrere Gewitter über, die rund um
uns tobten. Blitze zuckten überall und tauchten alles in
gespenstisch blauweißes Licht. Ein Blitz musste in unmittelbarer
Nähe eingeschlagen haben, denn grelles Licht blendete uns, obwohl
wir im Auto saßen, und im gleichen Moment krachte es so fürchterlich
laut, dass wir meinten, die Trommelfelle platzen. Angst haben wir
keine vor Gewittern, doch es war dann doch recht unbehaglich, zumal
die Gewitter kein Ende nehmen wollten. Irgendwann grollte dann der
Donner nur noch selten und in größerer Entfernung, und wir gingen
schlafen.
die Olivenernte steht bevor |
ein Sonnenuntergang, der das nachfolgende Gewitter nicht erahnen lässt |
15.
Oktober 2015
Wir
hofften auf besseres Wetter, doch leider vergeblich. Also fuhren wir
wieder mal ein Stückchen weiter. Ein netter Schweizer, mit dem ich
mich gestern schon längere Zeit sehr nett unterhalten hatte, gab uns
den Tipp, die Insel Pag zu besuchen.
Wir
folgten der D8 bis hinter Zadar, wo wir dann Richtung Insel abbogen.
Es dauerte nicht mehr lange, bis wir die Brücke erreichten, die die
Insel mit dem Festland verbindet. Mit knapp 60 km Länge und einer
Fläche von rund 284 Quadratkilometern ist sie die fünftgrößte
Insel in der Adria.
auf der Insel Pag |
die "Katzenmama"; zum Schluss waren es 25 Katzen |
Eine
völlig andere Landschaft fanden wir auf der Insel vor. Kahle Felsen
beherrschten das Bild. Wir fuhren vorbei an großen Schilffeldern und
Eichenhainen. Später tauchten große Salinen auf, in denen Salz
gewonnen wird.
In der
Mitte der Insel befindet sich die Stadt Pag. Wir suchten hier nach
einem Hotel, denn es regnete nun wieder stärker, doch die zwei
großen, hässlichen Hotelburgen sagren uns absolut nicht zu. Hier
gibt es eine Unmenge Appartementhäuser, doch überall sahen wir
geschlossene Fensterläden. Die Saison ist eindeutig vorüber, kein
einziges Haus war noch geöffnet. Unsere Straße ging in einen üblen
Feldweg über, auf der das Wasser vom Berg herunterrauschte.
Stellenweise wurde Geröll auf den Weg gespült. Kein Wunder, dass
das Meer 50 Meter weiter unten eine gelbbraune Farbe angenommen
hatte. Also drehten wir um und nahmen dann doch die eigentliche
Landstraße, die bis in den Norden der Insel führt.
Auf dem
riesigen Camping Village Simuni nahmen wir uns ein Mobilheim, um
nicht wieder in den klammen Schlafsäcken schlafen zu müssen. Für
25 Euro pro Nacht in der ersten Reihe am Meer ist das akzeptabel. In
der Hochsaison kostet diese Unterkunft bescheidene 110 Euro, was dann
doch entschieden zu viel ist.
unser Gecko neben dem Mobilheim |
16.
Oktober 2015
Wir
glaubten der Wettervorhersage und blieben hier im Camping Village.
Unsere Rechnung ging auf, denn am frühen Nachmittag zeigte sich
endlich wieder die Sonne, die wir dann ausgiebig genossen.
Wir sind
fast die einzigen Gäste hier, entsprechend ruhig ist überall. In
der Hochsaison möchten wir aber nicht hier sein, denn dann wird es
hier kaum so ruhig sein. Bei einem Rundgang über das riesige Gelände
sahen wir, dass auch hier die heftigen Regenfälle der letzten Tage
einige Schäden angerichtet hatten. Ein Restaurant war komplett
abgesoffen. Man war gerade dabei, das Wasser aus dem Gastraum
abzupumpen.
Da wir
hier eine sehr gute Internet-Verbindung vorfinden, kann ich auch
wieder den Blog aktualisieren. Sollte morgen noch mal die Sonne
scheinen, werden wir einen weiteren Tag hier bleiben. Wie es
weitergeht, erfahrt Ihr natürlich so bald wie möglich. Also schön
neugierig bleiben...