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Samstag, 7. November 2020

Von der Lüneburger Heide über Böhmen in den Bayrischen Wald

Da mein letzter Blogbeitrag so viele Leser und große Zustimmung fand, folgt nun ein weiterer Bericht. Macht Euch auf relativ wenig Text, dafür aber auf umso mehr Bilder gefasst. Übrigens, wenn Ihr die Bilder anklickt, bekommt Ihr sie noch etwas größer angezeigt (nicht nur in diesem Post, sondern in allen).

Mitte August brachen wir zu unserer zweiten größeren Tour in diesem Jahr auf. Erstes Ziel war der Teutoburger Wald. Wir trafen uns mit unseren Freunden Petra und Joachim, die wir vor drei Jahren am Weißen Meer bei unserer Ostseeumrundung kennengelernt hatten (siehe hier: https://gecko-reisen.blogspot.com/2017/07/vom-weien-meer-nach-murmansk.html). Gemeinsam besuchten wir die Externsteine.

Die Externsteine

Nach diesem kurzen Treffen suchten wir uns einen Stellplatz für die Nacht ganz in der Nähe des Hermanns-Denkmals. Diese Statue ist mit 53 Metern Höhe die höchste in Deutschland und soll an die Schlacht im Teutoburger Wald erinnern.

Das Hermanns-Denkmal



Am nächsten Morgen besuchten wir die Adlerwarte in Berlebeck. Leider regnete es in Strömen, so dass die großen Greifvögel wenig Lust hatten, mit ihrem nassen und dadurch schweren Gefieder zu fliegen. Und wir Zuschauer saßen während der Flugschau patschnass auf den Bänken, da Regenschirme die Vögel irritieren würden und demzufolge nicht gestattet waren. Hier sollten wir bei besserem Wetter noch mal herfahren.

Weißkopfseeadler


Per Zufall hatten wir erfahren, dass sich ein weiteres befreundetes Pärchen im rund 70 km entfernten Mammut-Freizeitpark (https://www.fpmammut.de/)aufhielt. Kurzerhand und spontan fuhren wir dorthin und feierten Wiedersehen mit Angelika und Peter, die wir ebenfalls während unserer Ostseeumrundung in Norwegen kennengelernt hatten. (siehe hier: https://gecko-reisen.blogspot.com/2017/08/auf-dem-kystriksveien-gen-suden.html). Es gab so viel zu erzählen, dass wir einen weiteren Tag mit den beiden Weltreisenden verbrachten.


Die folgende Woche verbrachten wir an verschiedenen Stellen in der Lüneburger Heide, die wir noch nicht kannten. Wir wanderten durch die in voller Blüte stehende Heidelandschaften, fuhren mit gemieteten Fahrrädern zum Wilseder Berg und staunten immer wieder über die großartige Natur. An dieser Stelle spare ich mir 1000 Worte und lasse lieber Bilder sprechen:

Wandern durch die Lüneburger Heide








Bienenkörbe

Auf dem Wilseder Berg


Im kleinen Dorf Wilsede

Auch hier Masken gegen Covid





Normalerweise hätten wir in Amelinghausen beim diesjährigen AMR-Treffen unsere Multimediaschau "Seidenstraße" gezeigt (https://gecko-reisen.blogspot.com/p/vortrage-multimedia-shows.html), doch leider fiel das Treffen aus, wie so viele Veranstaltungen in dieser Corona-Zeit. Dann eben vielleicht nächstes Jahr.

Von der wunderschönen Lüneburger Heide ging es weiter in Richtung Sachsen, wo wir zunächst bei unseren Chemnitzer Freunden einen runden Geburtstag feierten und dann weiter zu unseren Söhnen in Zwickau fuhren.

Danach trafen wir uns in Tschechien mit unseren Stuttgarter Freunden Jutta und Joachim, mit denen wir die nächsten Tage verbringen wollten. Sie hatten wir auf unserer Nordamerikareise kennengelernt (https://gecko-reisen.blogspot.com/2018/08/von-der-kenai-peninsula-zum-mt-denali.html). Die Böhmische Schweiz, das ist der tschechische Teil des Elbsandsteingebirges, war unser erstes gemeinsames Ziel.

Die Edmundsklamm bei Hrensko war wegen Hochwasser gesperrt. Wir disponierten um und wanderten durch die bizarre Landschaft des Elbsandsteingebirges zum Prebischtor. Diese beeindruckende Felsformation ist mit einer Spannweite von 26,5 m und einer Höhe von 16 m die größte Sandstein-Felsbrücke Europas.






Das Prebischtor

Das nächste Highlight unserer Tour bildete die Besteigung des Jeschken (tschechisch Ještěd) bei Reichenberg (Liberec). Den mit 1012 m höchsten Berg Nordböhmens krönt ein gewaltiger Fernsehturm. Wir genossen die herrliche Aussicht ins weite Umland.

An den Sprungschanzen begann unser Aufstieg


Verdammt steil geht es hier rauf

oben angelangt


Der futuristische Fernsehturm ist 99,86 m hoch


Blick auf Reichenberg


Nach einem Zwischenstopp im Riesengebirge fanden wir einen herrlichen Stellplatz auf dem 671 m hohen Berg Switschin (
Zvičina) in der Nähe von Königinhof (Dvur Kralove). Bei Kaiserwetter genossen wir die herrliche Aussicht ins Riesengebirgsvorland.

Stellplatz auf dem Zvicina

Goldene Stunde


Blaue Stunde

Hier verabschiedeten sich Jutta und Joachim und wir zogen alleine weiter in Richtung Südböhmen. Dort hatte es uns besonders das an der Moldau gelegene Städtchen Krummau (Česky Krumlov) angetan. Die historische Altstadt gehört zum UNESCO-Welterbe. Wir sind ja eigentlich nicht so die "Städtebesichtiger", aber dieses Städtchen mit seinen engen Gassen und uralten Gebäuden gefiel uns richtig gut. Natürlich ist es auch touristisch, aber wenigstens liefen hier keine Horden von Selfiesticks schwingenden, wild schnatternden Asiaten herum. Ebenso wohltuend: keine Spur von Corona-Panik. Genug der Worte, lasst Bilder sprechen:

St.-Veit-Kirche






Der brave Soldat Schwejk


Die Mantelbrücke


Die Moldau




Im Schlosspark


Von Krummau war es nicht mehr weit bis zum Lipno-Stausee im Böhmerwald. Er ist mit einer Länge von 42 km und einer maximalen Breite von 5 km der größte See Tschechiens. Seit 1959 wird hier die Moldau aufgestaut. Wir gönnten uns eine Schiffsrundfahrt.






Friedberg (Frymburk)

Bei Philippsreut überquerten wir die Grenze zurück nach Deutschland und besuchten das kleine Nest Haidmühle, wo wir vor ca. 25 Jahren mal Urlaub machten. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum 1333 m hohen Dreisesselberg, den wir natürlich bestiegen. Von da wanderten wir auf dem Adalbert-Stifter-Steig über das Steinerne Meer zum Dreiländereck, wo sich Tschechien, Österreich und Deutschland treffen. Gutes Schuhwerk sollte man auf diesem Weg tragen, denn gerade die riesigen Steinbrocken des Steinernen Meeres wären sonst nur mit Mühe zu bewältigen. Erschreckend wirkte auf uns der Wald bzw. das, was von ihm noch übrig ist. Wald kann man das eigentlich nicht mehr nennen, denn es ragen nur noch kahle Baumstämme in den Himmel. Was den Wald so zerstört hat, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. War es der Borkenkäfer, war es die Trockenheit? Wir wissen es nicht.





Auf dem Dreisesselberg





Steinernes Meer

Dreiländereck

Baumleichen




Vom Bayrischen Wald zog es uns dann ins Fichtelgebirge, wo wir auf den Ochsenkopf hinaufwanderten. Mit 1024 m Höhe ist er der zweithöchste Berg im Fichtelgebirge. Auf seinem Gipfel steht ein 191,5 m hoher Fernsehturm, der weite Gebiete der DDR mit Fernsehprogrammen versorgte.

Die Seilbahn benutzten wir natürlich nicht...
...wir wanderten lieber hinauf

Auf dem Gipfel

Der Ochsenkopf



Der Asenturm

Die letzte erwähnenswerte Station dieser Tour war Bamberg in Franken. Diese über 800 Jahre alte Stadt gefiel uns schon bei einem ersten Besuch vor mehreren Jahren. Damals regnete es in Strömen, diesmal hatten wir mehr Glück mit dem Wetter.






Damit endet mein Bericht, der wohl wieder etwas (zu) lang geraten ist. Sechs Wochen lang tourten wir statt durch Montenegro und Albanien Covid-bedingt "nur" durch Deutschland und Tschechien. Rund 3000 Kilometer auf fast ausschließlich kleinen Land- und Nebenstraßen zeigten uns wieder einmal, dass man gar nicht so weit weg fahren muss, um schöne Landschaften genießen zu können.

Wir wollen uns von dieser Pandemie nicht ausbremsen und das Reisen vermiesen lassen. Auch nächstes Jahr werden wir wieder unterwegs sein. Planen können wir leider noch nichts, also wird es wohl auch wieder nicht so weit hinaus in die Welt gehen, denn solche Reisen wie z. Bsp. in die Mongolei bedürfen doch einer längeren Vorbereitung und Planung. Wir werden also sicher spontan irgendwohin fahren und Ihr werdet hier erfahren, was wir dabei erleben und sehen werden.

Also bis dahin. Bleibt alle gesund und neugierig!