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Samstag, 14. April 2018

Antwerpen

Abfahrt von zu Hause

Für alle, die es nicht erwarten können, gibt es nun doch schon den ersten Bericht unseres neuen Abenteuers. Die gestrige Anreise (Freitag, der 13.April) verlief problemlos. 30 Kilometer vor Antwerpen staute sich der Verkehr, aber wir lagen gut in der Zeit. Erster Anlaufpunkt in Antwerpen war die größte Selbstbedienungs-Waschanlage Belgiens. Dort kärcherte ich den Gecko "untenrum" ordentlich ab, damit es bei der Kontrolle in Kanada keinen Ärger gibt. Dort wird sehr genau kontrolliert, dass keine Erdkrümel irgendwo am oder im Auto hängen, weil man ordentlich Angst vor dem Einschleppen der Maul- und Klauenseuche aus Europa hat.

Danach luden wir in Melsele, einem kleinen Ort westlich von Antwerpen, bei Rudi, einem Vermieter von airbnb.com, unser Gepäck ab, das wir am Sonntag mit in die Schiffskabine nehmen wollen. Und dann ging es zum Kaai 1333, wo wir unseren Gecko zur Verschiffung ablieferten.

Vor Betreten des Hafengeländes zogen wir die vorgeschriebenen Warnwestenan. Der Papierkram war dann schnell erledigt. Ich bekam u.a. eine Chipkarte, mit der ich die Schranke öffnen sollte, um aufs Hafengelände fahren zu können. Aber ich konnte die Karte vor das Lesegerät halten, wie ich wollte, die Schranke blieb zu. Dann winkte ein Hafenarbeiter und zeigte nach oben. Und siehe da, an der Säule, an der das Lesegerät befestigt war, befand sich in reichlich zwei Meter Höhe, ein zweites Lesegerät. Die Karte davor gehalten, und schon öffnete sich die Schranke. Mit so kleinen Fahrzeugen wie unserem Gecko rechnet dort offensichtlich niemand. Für die LKW-Fahrer ist das obere Lesegerät genau in der richtigen Höhe angebracht.

 Wir bekamen einen Parkplatz neben einem dicken MAN-Reisemobil zugewiesen. Ein Hafenarbeiter fotografierte zu Dokumentationszwecken den Gecko von innen und außen, und das war's auch schon. Den Zündschlüssel sollten wir stecken lassen. Ein blödes Gefühl, das Auto so unverschlossen stehen zu lassen. Aber immerhin ist unser "Wohnraum" durch die Trennwand, die ich sicherheitshalber eingebaut hatte, und ein separates Schloss in der Hecktür, einigermaßen sicher. Per Taxi fuhren wir zurück in unser Quartier.


Warnwesten sind im Hafen Pflicht

neben unserem kleinen Gecko ein dicker MAN aus der Schweiz

Heute (14.4.18) fuhren wir mit Fahrrädern, die der Vermieter uns zur Verfügung stellte, 12 km bis in die City von Antwerpen. Bei herrlichem Frühlingswetter war es ein Vergnügen, mit den Räder zu rollen. Eine kostenlose Fähre brachte uns über die Schelde zur Innenstadt, in der es von Touristen aus aller Herren Länder nur so wimmelte.

Schon von weitem begrüßte uns die Liebfrauenkathedrale mit ihrem 123 m hohen Turm. Ein wirklich beeindruckendes Bauwerk. Auch die vielen anderen historischen Gebäude rund um den Großen Markt gefielen uns sehr gut. Etwas pflastermüde strampelten wir am Nachmittag wieder zurück nach Mersele.

Morgen werden wir mit den Fahrrädern zum Immigration Office fahren, um uns dort registrieren zu lassen. Das konnten wir heute noch nicht erledigen, da dies erst möglich ist, wenn das Schiff im Hafen liegt. Im Moment nähert sich die ATLANTIC SEA der Scheldemündung. In der Nacht gegen 1 Uhr soll sie dann am Kai 1333 festmachen.

Der Abfahrtstermin hat sich nun erneut verschoben auf Montag 11 Uhr. Aber das kann uns egal sein, denn wir werden morgen aufs Schiff gehen und die Nacht von Sonntag zu Montag in unserer Kabine verbringen. Dann kann der Kahn losfahren, wann er will, wir sind an Bord.

Spätestens, wenn wir in Halifax von Bord gegangen sind, lest Ihr, wie es uns auf hoher See ergangen ist.


Panorama von Antwerpen

Der "Steen" (Stein), ältestes Gebäude Antwerpens

im Glashaus wohnen...

Fassadenkletterer

Liebfrauen-Kathedrale


der Grote Markt

und noch mal der Grote Markt

Donnerstag, 12. April 2018

Abfahrt des Schiffes noch mal verschoben

Für alle, die denken, dass wir schon längst unterwegs wären: morgen früh (also am 13.4.) geht es nun tatsächlich los. Allerdings hat es selbst heute noch mal eine Änderung gegeben. Unser Schiff fährt nicht am Sonntagabend, sondern erst am Montagmorgen. So langsam nervt dieses ständige Hin und Her.

Zumindest wissen wir sicher, dass die ATLANTIC SEA z. Zt. im Hafen von Hamburg liegt (siehe Bild, das aber von einem früheren Aufenthalt in Hamburg stammt).

Unser Schiff im Hamburger Hafen


Morgen werden wir also unseren Gecko im Hafen abgeben und dann der Dinge harren, die da kommen sollen.

Solange wir auf dem Schiff sind, wird es hier bei FB keine neue Nachrichten von uns geben, da wir dort keinen Zugriff aufs Internet haben. Wir melden uns dann spätestens Ende April aus Halifax.

Sonntag, 8. April 2018

Endgültiger Abfahrtstermin steht fest

Nach vielem Hin und Her und einigen Änderungen der Route und des Zeitplans unseres Schiffes steht nun der neue Fahrplan fest. Wir hoffen, dass dies nun endgültig ist und sich die Abfahrt nicht noch mal verschiebt.

Und so sieht der aktuelle Fahrplan der ATLANTIC SEA aus:

Hafen
AnkunftAbfahrt
Göteborg04-09-18@07:0004-09-18@18:00
Hamburg
04-12-18@07:0004-12-18@23:00
Antwerpen
04-14-18@14:0004-15-18@22:00
Liverpool
04-18-18@00:3004-18-18@23:30
Halifax
04-25-18@23:5904-26-18@10:00

Wenn alles nach diesem Plan verläuft, verlässt unser Schiff am 15. April um 22 Uhr Antwerpen. Am 18. April liegt es fast den ganzen Tag im Hafen von Liverpool, den es am gleichen Tag kurz vor Mitternacht verlässt. Dann braucht das Schiff ziemlich genau acht Tage, um den Atlantic zu überqueren und wird voraussichtlich in der Nacht vom 25. zum 26. April im Hafen von Halifax einlaufen.

Wenn wir großes Glück haben, können wir schon am 26.4. mit unserem Gecko die ersten Kilometer auf kanadischem Boden fahren. Für alle Neugierigen noch ein Hinweis. Solange wir uns auf dem Schiff befinden, haben wir keinen Zugang zum Internet. Vielleicht können wir von Liverpool aus einen kurzen Zwischenbericht geben. Ansonsten melden wir uns wieder hier im Blog, wenn wir Kanada erreicht haben.

Bis dahin also...

Freitag, 30. März 2018

Der Gecko ist fast fertig, aber...

Nachdem der Gecko mit neuem TÜV und frischen Reifen ausgestattet ist (siehe: https://gecko-reisen.blogspot.de/2018/03/neue-reifen-fur-den-gecko.html), habe ich ihm eine Trennwand hinter den Sitzen verpasst. Außerdem bekam er ein neues Schloss in der Hecktür. Damit ist der "Wohnbereich" vom Cockpit getrennt und separat verschlossen.

Wozu das Ganze? Wir müssen ja im Hafen den Zünd- und Türschlüssel abgeben, damit ein Hafenarbeiter das Auto ins Schiff hineinfahren kann. Und damit gar nicht erst jemand in Versuchung gerät, in den Staufächern herumzuwühlen, ist der "Wohnraum" für Fremde nun nicht mehr zugänglich. Mit einem Wort: Diebstahl-Schutz. Wir müssen also nur noch den Gecko beladen und auftanken, und dann könnte es auch schon losgehen.


Trennwand hinter den Sitzen als Diebstahl-Schutz
Trennwand hinter den Sitzen als Diebstahl-Schutz

Trennwand vom Wohnbereich aus gesehen
Trennwand vom Wohnbereich aus gesehen

Könnte... Wenn wir wüssten, wann unser Schiff wirklich in Antwerpen in See sticht. Der bisherige Fahrplan sah so aus: Hamburg - Antwerpen - Liverpool - Halifax, Abfahrt Antwerpen 12. April, Ankunft Halifax 23. April, Abgabe Fahrzeug 9. April. Aktuell gilt aber Folgendes: Abfahrt Antwerpen 11. April - Hamburg - Liverpool - Ankunft Halifax 25. April. Abgabe des Fahrzeugs spätestens zwei Stunden vor Einlaufen des Schiffs in den Hafen. Wann das ungefähr sein wird, erfahren wir ca. eine Woche vorher und konkret gegen 48 Stunden vorher. Sicherheitshalber gehen wir also davon aus, dass wir am 9. April starten.

Bis dahin bleibt aber immer noch Einiges zu tun. Wie und wann es nun wirklich losgeht, erfahrt Ihr natürlich wieder hier im Blog. Bleibt also schön neugierig...

Mittwoch, 28. März 2018

Neue Reifen für den Gecko

Nun ist unser Auto fast bereit für die Abreise. Nachdem letzte Woche die Lager der beiden Stabis erneuert wurden, bestand er auch problemlos die Überprüfung beim TÜV. Gestern bekam er neue Schuhe, sprich neue Reifen. Die alten Schlappen waren zwar noch nicht ganz abgefahren, doch die bevorstehenden ca.  Kilometer hätten sie nicht mehr gehalten.

Rund 63000 km sind wir mit den bisherigen Reifen gefahren. Dabei mussten sie auf Tausenden Kilometern teils übelster Pisten mit Schotter, Sand, Geröll und Schlamm beweisen, was sie taugen. Und eins kann ich vorwegnehmen. Sie haben uns voll und ganz überzeugt! So manches Mal dachten wir: "Oh Gott, was müssen die armen Reifen aushalten!" Spitze, scharfkantige Steine und Felsbrocken, Wellblech- und Schlaglochpisten, Tiefsand und Schlamm, Wasserdurchfahrten und vor Hitze schmelzender Asphalt, nichts konnte ihnen etwas anhaben! Diese Reifen bewältigten einfach alles. Und das ohne eine einzige Panne! In Tadschikistan hatten wir einen schleichenden Plattfuß. Grund war eine Schraube, die den Weg ausgerechnet in eine Profilrille gefunden hatte. Der Reifen wurde an Ort und Stelle mit dem traditionellen Flickset repariert und hält bis heute (bzw. gestern), sprich über 40000 km, problemlos die Luft.

Was mich auch immer wieder gewundert hat, war die unglaubliche Laufruhe. Bei solch relativ grobem Profil hätte ich mich nicht gewundert, wenn sie ordentlich Rollgeräusche erzeugt hätten. Doch nichts dergleichen passierte. Man hört kaum etwas von ihnen, egal bei welcher Geschwindigkeit. Da verursacht so mancher Winterreifen auf einem PKW wesentlich mehr Lärm!

Und das Fahrverhalten? Ich würde es einfach als neutral bezeichnen. Die absolute Geländetauglichkeit habe ich schon beschrieben. Aber auch auf der Straße tun die Pneus problemlos und fast geräuschlos ihren Dienst. Nur bei Nässe sollte man besonders aufmerksam fahren. Den einzigen Crash auf unserer Seidenstraßentour hatten wir auf nassem Asphalt, weil die Reifen fast keine Haftung mehr boten (siehe hier:  https://gecko-reisen.blogspot.de/2015_10_06_archive.html). Also, bei Nässe Fuß vom Gas, Popometer einschalten und mit viel Gefühl lenken!

Nun will ich Euch nicht länger auf die Folter spannen, welche Reifen es waren, die uns so beeindruckt haben. Es waren


BF Goodrich 265/75 R16 AT

Klar, dass wir wieder die gleichen Reifen aufziehen ließen. Als ich die Neuen sah, war ich dann doch verblüfft. Es ist eine neue Generation mit verbessertem Flankenschutz. Das Profil ist weit um die Reifenschulter herumgezogen und bietet nun noch mehr Schutz vor seitlichen Schäden. Außerdem dürfte das auch im Tiefsand oder Schlamm sehr hilfreich sein. Außerdem sehen sie auch richtig gut aus.   ;-)

Wir sind also sehr optimistisch, dass die vier neuen Reifen uns wieder durch Dick und Dünn bringen.

Wenn Ihr auch welche kaufen wollt, tut es doch bitte über folgenden Link. Ihr bezahlt keinen Cent mehr, und wir bekommen eine kleine Provision von Amazon. Danke für Eure Hilfe!