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Mittwoch, 23. September 2015

Schüsse und Nüsse in der Türkei


15. September 2015

Gestern Abend gab es noch eine kleine Überraschung. Ein Türke, wahrscheinlich Dauercamper auf dem hiesigen Campingplatz, brachte uns einen kleinen Fisch, ein bisschen größer als eine Sardine, und fragte, ob wir welche haben möchten. Da sagten wir natürlich nicht nein. Ich gab ihm einen Topf von uns und bekam ihn kurz darauf mit vielleicht 30 dieser kleinen Fische zurück.

Und wie bereitet man sie zu? Einfach Kopf abreißen, dabei die Innereien mit herausziehen, abspülen, in Mehl wenden und in Öl braten. Kurz darauf duftete es nach Bratfisch. Goldgelb gebacken wanderten die Fischlein auf den Teller. Ein bisschen Salz darüber, und die Überraschung war perfekt. Nie hätten wir gedacht, dass sie so gut schmecken würden. Wir hatten diese Fische schon massenweise auf Märkten gesehen, wären aber nie auf die Idee gekommen, sie zu kaufen. Wieder um eine Erfahrung und ein super Geschmackserlebnis reicher...

die kleinen Fische sind schon geköpft und ausgenommen...
...und nun fertig gebraten

Morgens 5 Uhr kreischten wieder die völlig übersteuerten Lautsprecher los. Auf so einen Weckruf in dieser extremen Lautstärke und allerschlechtester Tonqualität hätten wir gern verzichtet. Aber ich hatte sowieso nur sehr wenig geschlafen, denn ich ging unzählige Male zur Toilette. Nein, kein Durchfall, den hatte ich vor einigen Tagen, was für mich aber völlig untypisch ist. Keine Ahnung, was die Ursache war. Weil es recht heftig war, bekämpfte ich ihn mit Imodium akut, mit der Folge, dass gar nichts mehr ging. Diese Verstopfung quälte mich schon die letzten Tage und nun die ganze Nacht.

Campingplatz direkt neben der Hochstraße

In der Stadt kauften wir dann ein türkisches Abführmittel, das ganz ähnlich wie ein deutsches wirken sollte, das ich dem Apotheker genannt hatte, nachdem ich es vorher aus dem Internet herausgesucht hatte. Der freundliche Apotheker meinte, ich müsste gleich drei Packungen nehmen, damit es auch ordentlich wirkt.

Ob und wie es wirken würde, konnte ich natürlich erst in Erfahrung bringen, wenn wir wieder einen Campingplatz mit vernünftiger Toilette angesteuert hätten. Das taten wir nach 160 Fahrkilometern nahe Sinop auf einem wirklich hübschen Campingplatz. Außer einem deutschen Wohnmobil war der riesige Platz leer. Klar, die Saison ist zu Ende. Auch sehr angenehm war die klare, frische Luft und die Ruhe hier.

Nun sollte bald das Abführmittel, das einzuführen und nicht einzunehmen war, seine Wirkung entfalten. Lt. Beschreibung des deutschen Mittels sollte die Wirkung nach fünf bis zwanzig Minuten einsetzen. Doch das türkische Zeug funktionierte wohl doch etwas langsamer. Es tat sich nämlich erst mal gar nichts. Also kam auch noch die zweite Packung zur Anwendung. Die Quälerei ging weiter. Inzwischen hatte ich wirklich üble Bauchschmerzen. Das setzte sich fort mit x erfolglosen Toilettengängen und schmerzhaften Krämpfen. Nun wirkte das Mittel offensichtlich, bis dann so gegen 3 Uhr der große Befreiungsschlag kam. Details erspare ich euch. Nun kann ich mir ungefähr vorstellen, wie sich eine Geburt anfühlt... (Mädels, bitte keine Kommentare...).


16. September 2015

Leider gab es noch einen zweiten Grund, weshalb man kaum zum Schlafen kam. Auf dem Campingplatz leben auch zwei Hunde, ein großer und ein kleiner, beide schwarz-weiß. Beide gaben tagsüber keinen Mucks von sich. Kaum war es aber dunkel geworden, fing der Kleine an zu bellen und zu jaulen, warum auch immer. Fast ohne Unterbrechung kläffte und winselte er. Schließlich war er regelrecht heiser, gab aber erst gegen Morgen Ruhe.

Trotzdem gefiel es uns hier so gut, dass wir beschlossen, einen weiteren Tag hier zu verbringen, auch, weil es hier eine Waschmaschine gab. Es wurde nämlich höchste Zeit, unseren Schmutzwäsche-Berg abzubauen.

Den breiten, dunklen Sandstrand bevölkerten Hunderte, wenn nicht Tausende Möwen. So viele Möwen hatten wir noch nie auf einmal gesehen. Am Nachmittag erinnerte uns ein Schwarm von rund zwanzig Kranichen, dass es Herbst wird. Vermutlich kamen sie aus Sibirien und zogen nun gen Süden. Schön, dass wir sie auch hier sehen konnten. Zu Hause, wo manchmal riesige Schwärme von mehreren hundert Vögeln vorüberziehen, können wir diesmal dieses immer wieder faszinierende Schauspiel der Natur nicht erleben.

Tausende Möwen am Strand

17. September 2015

Dieser verdammte Hund bellte wieder fast die ganze Nacht...

Der Chef des Campingplatzes war wirklich der erste englisch sprechende Türke, den wir trafen. Wir unterhielten uns am Morgen eine ganze Weile mit ihm über Gott und die Welt, vor allem aber über die aktuellen Probleme in der Türkei und in Deutschland. Es war ein sehr interessantes und offenes Gespräch. Auch bei dieser Unterhaltung waren wir uns einig, dass die Menschen unterschiedlicher Religionen durchaus friedlich miteinander leben können, wenn es nur nicht immer wieder Fanatiker gäbe und wenn sich nicht immer wieder der eine große Unruhestifter auf der Welt in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischen würde...

Wir fuhren weiter entlang der Küste in Richtung Westen. Wer nun meint, auf einer Küstenstraße geht es zügig voran, der täuscht sich ganz gewaltig. Für 120 km benötigten wir fünfeinhalb Stunden! Diesmal nicht, weil die Straße schlecht gewesen wäre. In engen Kurven und Serpentinen wand sich die Straße immer wieder steil bergauf bis manchmal auf 200, einmal sogar auf über 300 Meter Höhe, um dann sofort wieder bis hinunter zum Meer abzufallen. Natürlich gibt es kaum mal eine Leitplanke, die einen Sturz in die Tiefe verhindern könnte. Entsprechend aufmerksam und vorsichtig manövrierte ich unser 3,3-Tonnen-Gefährt über diese Küstenstraße, auf der man eher das Gefühl hatte, im Gebirge zu fahren.

Trotzdem konnten wir auch immer wieder wunderbare Ausblicke auf das heute wieder herrlich blau leuchtende Meer genießen. Oft hübsch anzusehen sind die Moscheen mit ihren spitzen Minaretten. Dabei fiel uns auf, dass wahrscheinlich alle Minarette mit neuen Lautsprechern ausgerüstet worden sind. Doch die Lautsprecher hängen in manchen Orten zusätzlich noch an Strommasten oder an Gebäuden, dass auch wirklich der letzte Winkel beschallt werden kann. Wir wissen nicht, wie die Türken darüber denken. Wir empfinden es als Drangsalierung der Bevölkerung. Uns würde es in Deutschland auch nicht gefallen, wenn per Lautsprecher mit maximaler Lautstärke Glockengeläut oder Predigten in jedes noch so kleine Dorf und in jeden Wohnblock übertragen würde. Aber hier in der Türkei ist das nicht unser Problem. Wir sind hier zu Gast und haben es demzufolge zu akzeptieren.

türkische Schwarzmeerküste



eine der unzähligen Moscheen an der Schwarzmeerküste
von allen Minaretten brüllen und kreischen die Lautsprecher in alle vier Himmelsrichtungen

Im kleinen Städtchen Abana fanden wir einen Campingplatz am Meer. Wieder waren wir die einzigen Gäste. Der Chef ließ sich sofort von 30 auf 20 Lira herunter handeln. Er bzw. sein Koch verwöhnte uns dann am Abend mit türkischen Spezialitäten, die wir alle noch nicht kannten. Wie auch, besuchen wir doch dieses Land zum ersten Mal. Satt und zufrieden schliefen wir ein.

Stellplatz in Abana im Garten einer Strandkneipe

18. September 2015

Endlich hatten wir mal wieder eine ruhige Nacht hinter uns, in der wir fest und durchgehend schlafen konnten.

Auch heute setzte sich die Achterbahnfahrt fort. 240 km fast nur bergauf, bergab in endlosen Kurven. Der zweite Gang war heute der am häufigsten genutzte.






Schon seit Tagen sahen wir in den Ortschaften immer wieder große, ausgebreitete Tücher, auf denen Haselnüsse offenbar zum Trocknen liegen. Bisher konnten wir aber nirgendwo Haselnusssträucher entdecken. Heute nun fuhren wir manchmal kilometerlang durch riesige Plantagen, die sich über die Hügelketten hinzogen. Ganze Wälder sahen wir, die nur aus Haselnusssträuchern bestanden. Und überall müssen die Nüsse von Hand geerntet werden. Was für eine Plackerei muss das sein. Allerdings ist die Ernte wohl schon überall beendet, denn man sieht kaum noch eine Nuss am Strauch. Wir fragten uns immer wieder, was mit diesen Unmengen von Haselnüssen passiert.

Noch nicht beendet hingegen ist die Ernte der Walnüsse. In fast jedem Hof steht mindestens ein großer Walnussbaum, aber auch an den Straßenrändern und mitten im Feld sind sie häufig zu sehen. Alt und Jung, Männer und Frauen schlagen die noch grünen Nüsse mit langen Stangen von den Bäumen. Anschließend werden sie eingesammelt und von ihrer weichen, grünen Schale befreit. Walnüsse gibt es hier allerdings wesentlich weniger als Haselnüsse. Immer wieder fahren wir an kleinen Verkaufsständen vorbei, wo beide Nussarten und auch Feigen angeboten werden.

Reife Feigen, dunkelblau bis dunkellila, die schon fast von selbst aufplatzen, wenn man sie nur anfasst, sind ein wahrer Genuss. Man reißt sie in zwei Hälften und schlürft das orangerote oder dunkelrote Fruchtfleisch aus der Schale. Zuckersüß zergeht es auf der Zunge. Ein echter Gaumenschmaus, den man mit den bei uns in Deutschland verkauften Feigen nicht erleben wird.

Der in Filyos ausgewiesene Campingplatz entpuppte sich als öffentlicher Parkplatz ohne jede Einrichtung. Zehn oder zwölf Zelte standen hier, doch keine Menschenseele ließ sich blicken, obwohl die Zelte unverschlossen waren. Eigenartig! Natürlich lagen auch hier wieder Unmengen an Müll herum. Unglaublich! Da hat man hier eine hübsche, mit Palmen bestandene Uferpromenade angelegt, und dann wird alles zugemüllt. Es war wirklich nicht schön hier, doch da wir erst am späten Nachmittag hier eingetroffen waren, blieben wir.

Im Laufe des Abends kamen dann doch noch einige der Zeltbewohner, so dass wir nicht ganz alleine auf dem Platz standen.

Strandpromenade in Filyos


19. September 2015

Heute ist unser 150. Reisetag! 150 Tage voller spannender Erlebnisse, interessanter Begegnungen und mehr als 26000 gefahrene Kilometer. Unglaublich, wie schnell diese fünf Monate vergangen sind.

Bei trübem Wetter fuhren wir weiter westwärts. Ein im Internet im Küstenstädtchen Akcakoca ausgewiesener Campingplatz existierte nicht (mehr). Ca. 20 km westlich der Stadt fanden wir in dem winzigen Dorf Melanagzi einen Campingplatz auf einem Privatgrundstück direkt am Meer.

Die Besitzerin forderte 30 TL, ich bot ihr 20 TL, womit sie sofort einverstanden war. Als es ans Bezahlen ging, verlangte sie plötzlich doch 30 TL. So etwas hatten wir auch noch nicht erlebt. Wenn ein Preis einmal ausgehandelt ist, wird nicht mehr daran gerüttelt. Eigentlich hätten wir gleich weiterfahren sollen, aber das wollten wir nicht wirklich, da es uns hier ganz gut gefiel.

Auf dem großen Wiesengrundstück standen wir ganz alleine, das Meer direkt vor uns, nur durch einen Stacheldrahtzaun abgetrennt. Wenn schon Zaun, hätte man ja vielleicht auch ein etwas freundlicheres Material nutzen können.

Blick zum Meer, hinter Stacheldraht...
... man kann es aber auch etwas freundlicher fotografieren...

Bald bemerkten wir noch mehr Dinge, die uns bereuen ließen, dass wir uns nicht doch einen anderen Platz gesucht haben. Die sogenannten WCs stanken wie die Pest und starrten vor Dreck. Die Duschen lieferten nur kaltes Wasser und waren so „sauber“, dass man nicht mal mit Schuhen hineingehen wollte. Aber wir hatten schon im Voraus bezahlt, also blieben wir.

Wir wanderten ein Stück am eigentlich schönen, braunen Sandstrand entlang, doch auch da verging uns die Lust recht schnell, denn der gesamte Strand wirkte wie eine einzige, riesige Müllhalde. Es ist einfach nicht zu fassen! Die wenigen Leute, die wir hier am Strand sahen, lagen praktisch mitten im Müll, doch sie schien das nicht im geringsten zu stören. In Russland und der Mongolei dachten wir schon, es wäre schlimm, doch die Türkei übertrumpft in puncto Müll alle anderen Länder bei weitem. Schade, schade, schade...

schöner Sandstrand...

...der in Wirklichkeit...
...wie eine Müllhalde aussieht
schade, schade, schade...
Aber es gab auch Interessantes (was für ein Schiff ist das?)...
...und Schönes zu sehen


Nach Sonnenuntergang breitete sich unheimlich schnell richtig feuchte Luft aus. Im Handumdrehen waren unsere Stühle patschnass. Da wir im Klappdach die Seitenfenster offen gelassen hatten, fühlten sich nun auch die Schlafsäcke feucht an. Unangenehm, in diese Dinger reinzukriechen.

Wir wollten gerade schlafen gehen, als ganz in der Nähe ein MPi-Salve abgefeuert wurde. Erschrocken sahen wir uns an. Was sollte das bedeuten? Einige Augenblicke später knatterten Schüsse am anderen Ende des Dorfes. Es hieß doch, hier an der Schwarzmeerküste wäre alles ruhig. Die Campinplatzbesitzer kamen auch gleich aus ihrem Haus gelaufen, eine Erklärung hatte aber niemand.

Gestern früh in Filyos fielen auch einige Schüsse, doch da war eindeutig jemand auf der Jagd. Peng-peng, immer zwei Schüsse kurz nacheinander, sicher eine doppelläufige Schrotflinte. Doch hier wurde eindeutig mit Automatikwaffen geschossen. Kein Grund, beruhigt einzuschlafen. Da aber weiter keine Schüsse fielen, gaben wir uns Mühe, sie einfach zu vergessen bzw. zu verdrängen.


20. September 2015

Noch bevor das Muezzin-Geschrei ertönte, das glücklicherweise nur sehr gedämpft bis zu uns drang (um 5:35 Uhr!), riss uns eine MPi-Salve aus dem Schlaf. Wie schon gestern Abend kam die Antwort aus dem Dorf sofort. Es folgten noch zwei, drei Garben, dann kehrte wieder Ruhe ein. An wirklichen Schlaf war nun nicht mehr zu denken, obwohl es noch stockdunkel war.

Als wir aufstanden, lachte die Sonne vom blauen Himmel und alles war ruhig. Es gab keinerlei Erklärung für die nächtliche Schießerei. Kein Wunder, dass wir mit der Türkei irgendwie nicht so richtig warm werden.

Auch heute führte die Strecke wieder entlang der Küste durch große Haselnussplantagen. Allerdings wichen die schroffen Berge mit ihren extrem steilen Anstiegen sanften Hügeln. Wir rollten durch eine liebliche Landschaft mit ganz viel Grün.

Haselnussplantagen bedecken die Hügellandschaft
wohin man blickt, überall Haselnusssträucher
Seit wir in der Türkei sind, fiel uns auf, dass hier unwahrscheinlich viele neue Häuser gebaut wurden und werden. Meistens sind es zwei- oder dreistöckige Mehrfamilienhäuser mit vielen Balkons und großen Fenstern. Alle wirken sehr freundlich, hell und modern. Aber es werden auch viel größere Wohnblocks errichtet, selbst in relativ kleinen Ortschaften. Da sich viele der Gebäude sehr stark ähneln, vermuten wir, dass es Standardhäuser sind, die vom Staat gebaut werden. Es wäre interessant, sich mal mit Einheimischen darüber unterhalten zu können. Eins kann man auf jeden Fall feststellen: Es wird fast so viel gebaut wie in Russland, doch hier sehen die Häuser wesentlich schöner aus.

Ebenfalls viele Baustellen gibt es auf den Straßen. Man ist offensichtlich dabei, die Küstenstraße entlang des Schwarzen Meeres vierspurig auszubauen. Es gab immer wieder Abschnitte, wo wir einige Kilometer auf schon fertiggestellten autobahnähnlichen Teilstücken fahren konnten. Diese Straße kostet sicher Unsummen, denn es müssen zahllose Tunnels und Brücken gebaut werden. An Stellen, wo die Berge fast senkrecht ins Meer abfallen, hat man die Straße ins Meer hineingebaut, indem man einen breiten Damm aufgeschüttet hat. Auf diesem zieht sich nun die vierspurige Trasse dahin.

Heute wollten wir auf einem Campingplatz übernachten, der uns empfohlen worden war. Da er schlecht ausgeschildert war, fuhren wir erst mal vorbei, fanden ihn dann aber doch in der Nähe von Akcakese. Der im Stile eines Western-Dorfes errichtete Campingplatz direkt am Meer machte auf den ersten Blick einen netten, sauberen Eindruck. Ziemlich geschockt waren waren wir allerdings, als uns der perfekt deutsch sprechende Besitzer, der den Platz schon vor 40 Jahren angelegt hat, die Preise nannte. Für den unteren, einfacheren Stellplatz verlangte er 80 TL, für den oberen mit besserer Aussicht und Poolbenutzung inclusive sogar 140 TL. Das sind immerhin 23 bzw. 40 Euro pro Nacht. Wir entschieden uns natürlich für den billigeren Platz. Wozu brauchen wir einen Pool, wenn wir das Meer vor der Nase haben.

Bis auf ein junges Pärchen, das einen der zahlreichen Bungalows gemietet hatte, waren wir die einzigen Gäste. Die Speisekarte im kleinen Restaurant erschien sehr übersichtlich, die Preise gepfeffert (ein Bier 0,3 l kostete 12 TL, also rund 3,50 Euro!). Immerhin gab es hier WLAN, so dass wir endlich ein paar Nachrichten senden konnten.

Als wir runter zum Auto kamen, war die Wiese patschnass. Auch hier herrschte plötzlich hohe Luftfeuchtigkeit. Was wir am Nachmittag nicht bemerkt hatten, spürten wir jetzt umso deutlicher: Hinter Büschen verborgen befand sich ein kleiner Sumpf. Faulig riechende Schwaden zogen zu uns herüber, was wirklich richtig lästig war.

Direkt daneben befand sich noch ein zweites Camp. Dort spielten einige Russen Gitarre und sangen ihre Lieder. Das störte nicht weiter. Wahrscheinlich hatten sie reichlich Wodka dabei, denn je später es wurde, desto lauter sangen sie. Gegen Mitternacht ging der Gesang allmählich in Gegröle über, und die Lautstärke nahm immer mehr zu. Gegen halb drei Uhr war wahrscheinlich die letzte Wodkaflasche geleert, denn es zog endlich Ruhe ein. Lange hielt sie allerdings nicht an. Wie schon vor wenigen Tagen in Sinop fingen die Hunde an zu bellen und zu jaulen. Wie herrlich war es doch in der mongolischen Steppe und in den tadschikischen Bergen, wo nachts totale Ruhe herrschte.

noch nie sahen wir so viele verwilderte Hunde, die praktisch vom Müll leben
hier war es gleich ein ganzes Rudel mit einigen Welpen

21. September 2015

Obwohl wir gestern dem Besitzer versprochen hatten, eine weitere Nacht zu bleiben, zogen wir es vor, hier zu verschwinden. Der Preis entsprach einfach nicht dem, was wir hier vorfanden. Da hätte alles sauberer und gepflegter sein müssen.

Ich schrieb dem Chef, der erst am Nachmittag wieder aus Istanbul zurück kommen wollte, eine Mail, in der ich mich für unsere vorzeitige Abreise entschuldigte und ihm die Gründe erklärte. Gerne hätten wir uns noch mit ihm unterhalten, doch wir wollten nicht noch eine Nacht hier verbringen.

Witzigerweise machte er uns gestern ganz spontan ein Angebot, das uns schmunzeln ließ. Er meinte, dass wir doch für einige Zeit hierher kommen könnten. Jutta könnte hier arbeiten, und ich würde kostenlos hier wohnen. Genau so ein Angebot nahmen wir vor drei Jahren in Sansibar an, was dann nach sieben Wochen mit unserer vorzeitigen Abreise endete. Nein, so etwas wollten wir nicht noch mal erleben.

Wir fuhren nur 20 km weiter in Richtung Westen und fanden einen Platz ein Stück außerhalb der Stadt Sile. Wir bezahlten 10 TL, um an den Strand fahren zu dürfen. Übernachten kostet für uns nichts.

wir hatten den Strand ganz für uns alleine
im Hintergrund die Stadt Sile
riesige Fahnen bedecken halbe Häuserfronten

Wir genossen den ganzen Tag bei strahlendem Sonnenschein am Sandstrand. Das Wasser ist wunderbar sauber und hat sicher noch so 24 Grad, ist also angenehm zum Baden. Auch hier gab es natürlich reichlich Müll, doch ein Wunder geschah: Am Nachmittag tauchte ein Trupp von ca. 15 jungen Männern und ein Traktor auf, die tatsächlich den größten Teil des Mülls aufsammelten. Na bitte, es geht doch!

nur noch wenige alte Häuser sahen wir in den Bergdörfern
schöne, alte Holzhäuser

fast ausschließlich Männer sitzen in den Teestuben
wahrscheinlich eine Hochzeit (genau konnten wir es nicht erfahren)
das konnte doch wohl nicht das Brautpaar sein???


Montag, 14. September 2015

An der türkischen Schwarzmeerküste


10. September 2015

Bis Batumi waren es ja nur noch 120 km, also ließen wir uns Zeit beim Frühstücken und Packen. Dass keine Autobahn auf uns wartete, wussten wir ja, aber so eine abenteuerliche Piste hatten wir hier nicht erwartet. Von der ehemals vorhandenen Asphaltdecke war so gut wie nichts mehr übrig. Tiefe Schlaglöcher, Schotterpassagen, enge Kurven, rechts steile Felsen, links gähnte der tiefe Abgrund. All das kannten wir ja schon vom Vakhan Valley in Tadschikistan. Die einzigen Unterschiede waren, dass wir uns hier nur auf 1500 bis 2000 m Höhe bewegten und dass die Schluchten und Berge hier mit hauptsächlich Nadelbäumen bestanden sind. Langer Rede kurzer Sinn: wir brauchten also wesentlich länger als vermutet.

unterwegs im Kleinen Kaukasus

Wasser holen in einem Bergdorf

Auf einer Passhöhe in 2044 m Höhe trafen wir ein buntes Völkchen Einheimischer. Einer fragte, welche Sprache wir sprechen würden, blätterte dann in einem kleinen Heftchen und überreichte es mir aufgeschlagen auf einer deutsch bedruckten Seite. Ahnt ihr es schon, was es war? Richtig, eine Werbeschrift der Zeugen Jehovas. Und das mitten in den Bergen des Kleinen Kaukasus! Nicht mal hier hat man Ruhe vor denen..



Nach wenigen Minuten trudelte ein Deutscher aus Köln auf seinem Motorrad ein. Er befindet sich ebenso wie wir auf der Heimreise. Allerdings ist er schon eineinhalb Jahre unterwegs, durchquerte ganz Russland, umrundete China, fuhr durch Japan und hofft nun, seine durch einige Stürze doch etwas ramponierte Honda heil nach Hause zu bringen. Wir drücken ihm die Daumen!

In der Nähe des Passes hatte man schon vor drei Jahren begonnen, einen Kabinenlift und einige Hotels zu bauen. Das Ganze ist dann wohl recht schnell wieder ins Stocken geraten oder ganz eingeschlafen. Wie will man Urlauber hierher locken, wenn diese hundert Kilometer praktisch über Stock und Stein fahren muss, noch dazu im Winter? Da müssten doch zuallererst die Zufahrtswege in Ordnung gebracht werden.

Nach dem Pass ging es zwar nur noch bergab, aber mehr als 20 km/h waren nur selten drin. Wir bewegten uns in einer wunderschönen Gebirgslandschaft, die immer wieder neue herrliche Ausblicke auf Bergdörfer und Almen bot. Wenn die Straße nicht so schlecht wäre, wäre es der reinste Genuss, durch so eine wunderbare Gegend zu fahren.





hier war offensichtlich so etwas wie Almabtrieb im Gange, denn wir mussten uns durch Dutzende Kuhherden quälen

Je tiefer wir gelangten, desto wärmer wurde es. Innerhalb weniger Stunden kamen wir praktisch von der sauberen, kühlen Gebirgsluft hinunter in das subtropische Klima an der Schwarzmeerküste. 34 Grad Außentemperatur zeigte das Thermometer an. Und das am späten Nachmittag. Die feuchtwarme Luft ließ uns den Schweiß aus allen Poren brechen.

Ein Stellplatztipp erwies sich als völlig unbrauchbar, da wir dort zwar direkt am Meer, aber praktisch wie auf dem Präsentierteller völlig im Freien gestanden hätten. Also fuhren wir quer durch Batumi, eine quirlige Großstadt voller Touristenrummel, gen Norden. Im Botanischen Garten hat man einen Campingplatz eingerichtet. Westlichen Vorstellungen entspricht dieser zwar nicht, aber wir waren froh, überhaupt etwas gefunden zu haben. Und unter Palmen haben wir mit unserem Gecko auch noch nicht gestanden. Immerhin gab es eine saubere Toilette und ein kleines Restaurant, in dem wir uns leckeres grusinisches Bier, Schaschlik und seit Monaten die erste Pizza genehmigten.

Stellplatz im Botanischen Garten Batumis

11. September 2015

Obwohl es recht ruhig war in der Nacht (außer den Eisenbahnzügen, die in 100 m Entfernung ab und zu vorbei donnerten), schliefen wir nur schlecht. Da wir mit dem Gecko zwischen großen Bäumen standen, regte sich da kein Lüftchen und an Abkühlung war überhaupt nicht zu denken. Diese schwüle Hitze blieb fast bis zum Morgengrauen. Alles fasste sich feucht und klebrig an. Zudem ging es mir heute morgen wirklich mies. Seit ein paar Tagen schon stimmt mit Magen/Darm etwas nicht. Keine Ahnung, was ich mir da eingefangen habe. Heute morgen kamen noch heftige Magenkrämpfe hinzu.

Aber den Botanischen Garten wollten wir nicht ungesehen verlassen. Also ließen wir uns mit einem kleinen Elektro-Bus durch das riesige, bergige Gelände fahren. Wenn man den ganzen Garten zu Fuß erkunden wollte, dürfte ein Tag kaum ausreichen. Er erstreckt sich immerhin über mehr als 100 Hektar. Ich kenne einige Botanische Gärten, aber dieser hier bei Batumi ist für mich der mit Abstand schönste. Wir waren richtig froh, dass wir diese Tour mitgefahren sind.









Danach fuhren wir weiter in Richtung Norden. Dort sollte es lt. Internet bei Ureki einen Campingplatz geben. Es waren nur 40 km bis dorthin. Es gibt hier eine Hauptstraße, die parallel zum Strand verläuft. Unmengen von Klein- und Kleinsthändlern bieten hier den üblichen Ramsch an, angefangen bei billigen Sonnenbrillen über bunte Bälle und Schwimmflügel hin zu FC-Bayern-Handtüchern und sonstigem China-Schrott. Dazwischen gibt es Obsthändler und Schaschlik-Verkäufer, aber alles sieht wenig verlockend aus. Einige schmucke, neu erbaute Hotels erwecken den Eindruck eines aufblühenden Ferienortes, doch überwiegen immer noch abbruchreife Bauten aus Sowjetzeiten.



Der Campingplatz existiert auch nicht mehr in der beschriebenen Form. Man erkennt zwar noch, dass da mal etwas war, doch z. Zt. existiert außer vier oder fünf Müllkübeln keinerlei Campinplatzausstattung. Müll liegt überall und reichlich herum. Toiletten oder gar Duschen sucht man vergebens. Aber was will man verlangen bei einem Preis von 3 Lari (ca. 80 Cent). Wir beschließen, wenigstens eine Nacht hier zu bleiben.

könnte eigentlich ganz schön sein, wenn sich jemand darum kümmern würde
hier kann man sich das Salzwasser abduschen...
fast schwarzer Sandstrand

Der Strand besteht aus fast schwarzem Sand, der auf Grund seines hohen Magnetitgehaltes sehr gesund für die Gelenke sein soll. Deshalb buddeln sich viele vor allem ältere Menschen bis zum Hals im Sand ein. Wir belassen es beim Zusehen und fragen uns, wie man das bei dieser Hitze aushalten kann.

Das Schwarze Meer machte heute seinem Namen keine Ehre, denn es leuchtete den ganzen Tag im schönsten Blau.

Am Abend kamen zwei junge Georgier, die mit ihrem Ford Transit einige Meter neben uns parkten, zu uns herüber und brachten uns einen kompletten, eben frisch gegrillten Schaschlik-Spieß. Obwohl mein Magen immer noch verrückt spielte, konnten wir uns diese Köstlichkeit nicht entgehen lassen. Wir revanchierten uns mit ein paar Flaschen Bier. Der Ältere der Beiden sprach ein bisschen deutsch, ich ein bisschen russisch, so dass wir uns ganz gut unterhalten konnten.

Gerade, als wir schlafen gehen wollten, begann in unmittelbarer Nähe in einer der vielen Kneipen eine Live-Band zu spielen. Sie spielten und sangen gut, vor allem aber laut...


12. September 2015

Die Musik spielte bis Mitternacht. Danach fuhren ständig irgendwelche Autos über den Campingplatz einschließlich der Polizei. Es kam einfach keine Ruhe rein. Entsprechend unausgeschlafen packten wir zusammen und fuhren wieder in Richtung Batumi. Heute wollten wir noch in die Türkei ausreisen.

Die Skyline von Batumi wirkt von Weitem schon beeindruckend. Solch gewagte Architektur kennt man eigentlich nur von arabischen Staaten. Von Nahem sollte man sich diese Gebäude aber lieber nicht anschauen. Wie so oft in diesem Land fragt man sich dann, ob hier nur nicht bis zu Ende gebaut wurde, oder ob schon wieder der Zahn der Zeit am Gemäuer nagt.

gewagte Architektur in Batumi



die abgesoffenen Kähne im Hafen passen nun wirklich nicht ins Bild

Bis zur türkischen Grenze waren es nur noch wenige Kilometer. Wir tankten noch einmal voll, denn Diesel ist in der Türkei erheblich teurer und setzten dann die letzten Lari (georgische Währung) in einem kleinen Supermarkt in Lebensmittel um.

Schon einen Kilometer vor der Grenze stauten sich die LKW. Wir ahnten nichts Gutes. Während wir an den Trucks vorbeifuhren, wunderten wir uns, dass sich der Badestrand wirklich bis zur Grenze erstreckte und gut besucht war.

Ja, und dann standen wir plötzlich vor dem Grenzabfertigungsgebäude ohne ein weiteres Fahrzeug vor uns. Konnte das wahr sein? Ist die Grenze für uns vielleicht doch nicht passierbar, wie uns unterwegs jemand erzählte? Dann geschah das, was wir nie für möglich gehalten hatten. Es dauerte insgesamt genau 14 Minuten, bis wir die Grenze hinter uns gelassen hatten. Ausreise aus Georgien und Einreise in die Türkei dauerte keine Viertelstunde! Neuer Rekord! Kann das nicht an jeder Grenze so sein???

Wir rollten auf einer vierspurigen Autobahn immer am Schwarzen Meer entlang in Richtung Westen. Mit der ersten türkischen Stadt tauchten auch die ersten Moscheen mit ihren spitzen Minaretten auf. Abgesehen vom Müll, der sich teilweise an den Straßenrändern aufhäuft, wirken hier die Ortschaften und Häuser irgendwie aufgeräumter und sauberer als in den Ländern, die jetzt hinter uns liegen. Aber dieser erste Eindruck kann natürlich auch täuschen. Wir werden es noch erfahren.

teilweise sogar sechsspurige Autobahn

Wir fuhren bis zur Stadt Of und richteten uns dort hinter einer Shell-Tankstelle für die Nacht ein. Ein kleines Restaurant gab es auch, doch leider ohne Bier. Klar, wir sind wieder mal in einem muslimischen Land, in dem Alkohol verpönt ist. Aber wir haben ja noch unsere eigenen Reserven...

eine der vielen Küstenstädte am Schwarzen Meer
die Werbung ist wohl doch schon ein paar Tage alt...


13. September 2015

Laut war es in der Nacht, schließlich brummten die Autos keine hundert Meter entfernt an uns vorbei, aber auch nicht mehr so schwül wie in den letzten Nächten. Eine Meeresbrise machte es schon angenehmer.

Ein Tag ohne Höhepunkte lag vor uns. Knapp 300 Autobahnkilometer legten wir zurück. Zwischendurch verließen wir für einen Streckenabschnitt die Autobahn, um direkt an der Küste weiterzufahren. Wir hofften, da vielleicht einen schönen Stellplatz zu finden, doch leider blieb es nur bei der Hoffnung. Der Himmel trübte sich immer mehr ein, bis es schließlich sogar anfing zu regnen. Das hatten wir schon lange nicht mehr erlebt.

Eine Stadt reihte sich an die nächste. Überall werden große, vielstöckige Wohnblocks hochgezogen, fast wie in Russland. Auf der perfekten Straße kamen wir schnell voran, denn auch in den Städten kann man fast überall mit 90 km/h durchfahren.

Für die Stadt Ünye hatten wir wieder mal einen Stellplatztipp. Direkt am Meer stellten wir uns auf einen bewachten Parkplatz. Fünf türkische Lira für 24 Stunden parken (ungefähr 1,50 Euro) sind durchaus gerechtfertigt. Im direkt daneben stehenden schönen Restaurant leisten wir uns ein ordentliches Mittagessen und wundern uns über die günstigen Preise. Natürlich wird auch hier kein Bier ausgeschenkt, also begnügen wir uns mit reichlich Tee, der hier nur wenige Cent kostet.

Bei einem kleinen Stadtbummel versuchen wir, eine türkische SIM-Karte zu kaufen. Bei zwei Anläufen erhalten wir jedesmal die gleiche überraschende Auskunft. Ausländer dürfen in der Türkei keine SIM-Karte kaufen. Die Türkei ist das 13. Land, das wir auf unserer Reise besuchen, aber auch das erste, wo wir keine Telefonkarte kaufen können. Bei manch anderem Land hätten wir uns vielleicht nicht gewundert, hier in der Türkei aber doch. Also sind wir in diesem Land auf Wifi bzw. WLAN angewiesen. Aber auch damit werden wir klarkommen.

Am Abend zog eine Gewitterfront auf und wir erlebten den ersten wirklich heftigen Regen während unserer Reise, die nun schon 143 Tage dauert.




14. September 2015

Gegen fünf Uhr war die Nacht zu Ende. Der Muezzin schickte über voll aufgedrehte Lautsprecher seinen Weckruf über die gesamte Stadt. Die Stadt erwachte und der Lärmpegel schwoll an, so dass an Schlaf sowieso nicht mehr zu denken war. Durch den nächtlichen Regen hatte es sich auch angenehm abgekühlt. Die Luft war frisch und klar.

hier leuchtet gleich der gesamte Ampelmast in der entsprechenden Farbe


Wir fuhren nur 85 km bis zur Großstadt Samsun. Hier stehen wir jetzt auf einem supermodernen Campingplatz mit allem Komfort. Eine Hochstraße verläuft fast über uns und sorgt für die entsprechende Geräuschkulisse. Ganz heftig wird es, wenn der Muezzin ruft. Unterhalb der Hochstraße tönt es dann so laut, dass man meint, der Ruf des Muezzin ist noch draußen auf den Schiffen, die hier auf Reede liegen, zu hören.

Wir schauten jungen Leuten zu, die die Wasserski-Anlage ausprobierten. Stark besucht ist der Platz wirklich nicht, die Saison ist offensichtlich zu Ende. Da hier Wifi recht gut funktioniert, kann ich auch endlich den Blog aktualisieren.


Bei nächster Gelegenheit erfahrt Ihr, wie es uns weiter in der Türkei ergeht und wohin es uns verschlägt. Bis dahin, und bleibt schön neugierig...