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Mittwoch, 14. September 2016

Wiederholung Multimedia-Schau

Auf mehrfachen Wunsch zeigen wir unsere Multimedia-Schau über unsere Reise im vergangenen Jahr noch einmal im Dorfgemeinschaftshaus Angenrod. Wer sie also noch nicht gesehen hat oder sich noch einmal an unseren Bildern und Videos erfreuen will, hat also noch einmal die Gelegenheit dazu.

Wann?

7. Oktober 2016, 20 Uhr

Wo?

DGH Angenrod, Kirtorfer Str. 7, 36304 Alsfeld - Angenrod



Samstag, 20. August 2016

Quer durch Frankreich wieder nach Hause

Überfüllte Plätze an der Atlantikküste – ab nach Hause

Unsere nächste Station an der französischen Atlantikküste war in Biscarrosse-Plage in der Nähe von Bordeaux. Hier gibt es einen riesigen Stellplatz im Pinienwald, auf dem wir den letzten freien Platz bekamen. Man muss eben auch mal Glück haben. Wir lagen faul am weiten Sandstrand herum und beobachteten auch hier die Surfer, aber die Wellen hier waren wesentlich kleiner als in Capbreton. Eine schöne Wanderung durch den beeindruckenden Pinienwald brachte unsere Knochen wieder etwas in Schwung. Lange hielt es uns aber auch hier nicht.

Bildnachlese von Capbreton












unser Platz in Bisacarrosse-Plage

Wanderung im Pinienwald




Pinienzapfen - groß wie ein Kinderkopf


hier wird Harz gesammelt

Verschiedene Leute berichteten wiederholt von überfüllten Campingplätzen an der gesamten Küste. Wir hatten keinen Bock mehr auf solche riesige Ansammlungen von Wohnmobilen und Menschen und beschlossen deshalb kurzerhand, quer durch Frankreich wieder in Richtung Heimat zu fahren.

Im kleinen Ort Sorges übernachteten wir in der Walnussbaum-Plantage einer Gänsefarm. Ein idealer Stellplatz, ruhig und sauber. 400 Gänse tummeln sich hier unter den unzähligen Nussbäumen, um irgendwann zu Gänsestopfleber verarbeitet zu werden. Sie leben zwar unter fast idealen Bedingungen, schnattern aber trotzdem fröhlich ihrem Tod entgegen. Sorges liegt in der Dordogne in der historischen Provinz Perigord, die bekannt ist für ihre Schwarzen Trüffel, die hier wachsen. Wir bekamen sie nur als Modell und auf Fotos zu Gesicht, da sie zwar im Sommer unterirdisch wachsen, aber erst im Winter geerntet werden.

Kirche in Sorges
unter den Nussbäumen der Gänsefarm

400 glückliche Gänse


wir laufen ein Stück auf dem Jakobsweg

Die teuren Mautstraßen bzw. Autobahnen mieden wir erfolgreich. Auf guten Straßen tuckerten wir durch hübsche Dörfer und sich immer wieder ändernde Landschaften. Dabei wunderten wir uns immer wieder über die winzigen Wohnhäuser in den Dörfern. In manchen kleinere Städtchen sah es nicht wirklich schön aus. Verwahrloste Häuser mit abbröckelndem Putz, blinde Fenster und verwitterte Anstriche ließ uns manchmal denken, wir führen durch einen ehemaligen DDR-Ort... Sehr viele Dörfer und Städte jedoch nehmen an einem landesweiten Blumenwettbewerb teil. Die Gärtner überteffen sich dabei mit wunderschönem Blumenschmuck in ihren Orten. Auch die unzähligen Kreisverkehre in Frankreich beeindruckten uns immer wieder. Unglaublich, was sich hier die Leute alles einfallen lassen, um Augen und Herzen der Verkehrsteilnehmer zu erfreuen.

Sehr gut gefiel gefiel es uns auch in den Bergen der Vogesen. Aber auch hier fanden wir nur mit Mühe einen Platz zum Übernachten. Wieder waren fast alle Campingplätze ausgebucht. So kam es, dass wir nicht wie geplant sechs Wochen unterwegs waren, sondern nur vier Wochen und einen Tag. Nun können wir immerhin noch ein paar Tage die Übertragungen von den Olympischen Spielen in Brasilien sehen...

in den Bergen der Vogesen

Zum Schluss noch ein wiederholtes Lob für unseren Gecko. 3923 Kilometer trug er uns wieder ohne ein einziges Problem durch die Lande. Verblüffenderweise erfreute er uns ausgerechnet in den Bergen Andorras mit einem neuen Rekord: der Verbrauch sank erstmals unter 11 Liter per 100 km!

Wir bedanken uns bei unseren Lesern, die uns wieder die Treue hielten und sozusagen mitreisten. Wenn wir wieder eine größere Tour unternehmen, seid Ihr wieder mit dabei. Ideen dafür gibt es viele, konkrete Plände aber noch nicht.


Bis dahin also, bleibt uns gewogen und wie immer schön neugierig...      :-)



Dienstag, 9. August 2016

Durch die spanischen Pyrenäen an die Atlantikküste

Spanische Pyrenäen

Leider musstet Ihr nun doch wieder länger auf einen neuen Blogeintrag warten. Wir konnten in Spanien keine SIM-Karte kaufen und waren deshalb auf freies WLAN auf Campingplätzen oder in Restaurtants angewiesen. Wenn dann mal WLAN, besser eigentlich Wifi, das versteht international jeder, zur Verfügung stand, war die Kapazität so schwach, dass an ein Hochladen von Fotos überhaupt nicht zu denken war. 

Inzwischen stehen wir auf einem WoMo-Stellplatz an der französischen Atlantikküste, und hier funktioniert Wifi einigermaßen gut. Doch nun wieder der Reihe nach.

Der Grenzübertritt von Andorra nach Spanien dauerte gerade mal 25 Minuten und verlief völlig problemlos. In Spanien fuhren wir zunächst südlich bis La Seu d'Urgell und folgten dann der N260 immer weiter westwärts bis Ainsa, wo wir auf einem nicht sehr schönen Campingplatz übernachteten.

Wir befanden uns nun in der Provinz Aragon. Auf manchmal extrem schmalen Sträßchen, die aber meistens gut asphaltiert und deswegen auch gut befahrbar waren, kurvten wir durch die beeindruckenden Berglandschaften. Immer und immer wieder ergaben sich wunderschöne Ausblicke auf die mitunter über 3000 m hohen Gipfel. Eine besondere Attraktion stellte die Fahrt durch das Anisco-Tal dar. Tal ist eigentlich nicht die richtige Bezeichnung. Schlucht oder Canyon sollte es besser heißen. Die Felswände rücken manchmal so nahe zusammen, dass man den Himmel darüber kaum noch sehen kann. Tief unten fließt der Rio Vello dahin. Kaum vorstellbar, dass er diesen gewaltigen Canyon geschaffen hat.

Das Städtchen Ainsa mit seiner romanischen Kirche



Blick von Ainsa hinüber zu den Pyrenäen-Gipfeln






in der Anisco-Schlucht



An den folgenden Tagen besuchten wir das Ordesa-Tal und das Pineta-Tal und konnten dabei den Monte Perdido von zwei Seiten bewundern. Er ist mit seinen 3362 m Höhe der höchste Berg der Pyrenäen.

Speziell im Hoch-Aragon, aber auch später auf der Fahrt durch die riesige, fast menschenleere Sierra del Galardon, trafen wir auf halb verfallene Dörfer. Die Menschen haben diese Gegend verlassen, da die Landwirtschaft auf dem kargen Boden nicht mehr lohnt. Sie suchten ihr Glück in den größeren Städten.

Wir campten auf einsamen Bergweiden und manchmal auf Campingplätzen. Eines nachts, es war schon gegen 23 Uhr, bekamen wir ungebetenen Besuch. Obwohl wir gut versteckt hinter einer dichten Hecke standen, kurvte plötzlich ein Auto über die Wiese und verschwand wieder. Das war uns dann doch etwas unheimlich und wir packten kurzerhand zusammen und fuhren sofort ein paar Kilometer weiter zum nächsten Campingplatz. Immer nach dem Motto: sicher ist sicher.

Je weiter weatwärts wir kamen, desto niedriger wurden die Berge. Wir hatten inzwischen die Provinz Navarra erreicht. Aber auch hier beeindruckten die Berge immer noch sehr, zumal wir uns weiterhin fast nur auf schmalen Nebenstraßen durchs Land bewegten. Das braucht zwar seine Zeit, aber erstens haben wir die ja, und zweitens sieht man dabei viel mehr vom Land.

Was wir vermissten, waren Obstverkäufer, die am Straßenrand ihre Ware feilbieten. Scheinbar ist das hier nicht üblich. Auch auf den Märkten, die wir besuchten, war das Angebot nicht gerade üppig.

Glücklicherweise ließ auch die Hitze nach, die in den Bergregionen unser ständiger Begleiter war, je weiter wir uns dem Atlantik näherten.

die Bergspitze etwas rechts der Bildmitte ist der Monte Perdido

Torla am Eingang ins Ordesa-Tal

verlassenes Dorf im Hoch-Aragon



in der Sierra del Galardon



immer wieder drängen dicke Wolken von Frankreich herüber


Geier



das Städtchen Berdun






einmal kreiste ein gutes Dutzend Geier über uns



Am Atlantik


In Zarautz, ca. 15 km westlich von San Sebastian, fanden wir erst auf dem zweiten Campingplatz Unterkunft. Es hieß, sämtliche Campingplätze an der Küste seien belegt. Na gut, wir zwängten uns zwischen zwei Zelte, genossen den Sonnenuntergang auf der über 100 m hohen Steilküste und verließen das Camp am nächsten Morgen. Auch hier war es wieder unmöglich, vernünftig ins Internet gehen zu können, da der Router hoffnungslos überlastet war.


Steilküste bei Zarautz




Wir beschlossen, Spanien in Richtung Frankreich zu verlassen. Verrückt war, dass wir es nicht einmal richtig bemerkten, als wir die nicht mehr sichtbare Grenze überquerten. Lediglich ein Schild wies darauf hin, dass es noch 1 km bis Frankreich war. Erst an den französischen Verkehrsschildern und Straßennamen erkannten wir, dass wir nun wirklich in Frankreich waren.

Wir folgten der Küstenstraße in Richtung Norden und suchten nach einem Campingplatz. Entweder gab es keine Möglichkeit für Wohnmobile, in dem Falle ist auch unser kleiner Gecke ein WoMo, oder die in der Karte eingezeichneten Plätze existierten nicht mehr, oder man verlangte utopische Preise. Den Spitzenplatz nahm ein Camp ein, wo wir für eine Nacht 56,50 Euro hätten bezahlen sollen! Ohne Strom, ohne alles! Irgendwie ticken die nicht ganz richtig...

Schließlich fanden wir in der Nähe von Capbreton einen WoMo-Stellplatz, auf dem noch genau eine winzige Lücke für uns frei war. So etwas wie hier hatten wir auch noch nicht erlebt. Ein WoMo am anderen, insgesamt 133 Stück auf engstem Raum. Unglaublich! Und das finden die Leute aus aller Herren Länder schön. Wir fühlen uns hier nicht wirklich wohl, trotzdem bleiben wir zwei Nächte. Der Strand und die Wellen hier sind unglaublich. Die Surfer finden hier ein Paradies vor. Sie lauern von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf die perfekte Welle. Es macht echt Spaß, ihnen zuzuschauen, wie sie mit ihren Surfbrettern auf und in den Wellen dahinjagen. Die höchsten Wellen sind z. Zt. Bei wenig Wind schätzungsweise bis zu 3 m hoch. Für die Surfer ideal, zum Baden und Schwimmen eher nicht.

Was uns hier an der französischen Atlantikküste schockt, sind die Preise. Wir bezahlen für den Stellplatz pro Nacht 13,50 Euro. Hier gibt es eine einzige Automatik-Toilette für alle, sonst nichts. Eine Kugel Eis am Eisstand kostet sage und schreibe 2,50 Euro. Heute Vormittag wanderten wir hinüber zur Strandpromenade der Stadt. Ein Fischmenü beginnt bei ca. 28 Euro. Ein Essen unter 15 Euro gab es lediglich bei einem Chinesen.

Beeindruckend auch die Überreste des Atlantikwalls, den die deutsche Wehrmacht auch hier 1943 im Zweiten Weltkrieg errichtete. Riesige Betonklötze, die einst Bunker waren, hat inzwischen das Meer erobert und Graffiti-Künstler haben sich darauf verewigt.

Morgen fahren wir weiter entlang der Küste und hoffen, irgendwo für die Nacht unterzukommen. Auch hier in Frankreich heißt es, dass praktisch alle Campingplätze entlang der Küste ausgebucht seien. Wild campen ist hier leider verboten. Wir werden sehen. Und wir werden weiter berichten.


Bleibt also immer schön neugierig...



WoMo-Stellplatz bei Capbreton
Strand bei Capbreton




Überreste des Atlantikwalls




Hafeneinfahrt von Capbreton


Strandpromenade von Capbreton